Arbeitslosenquote im Februar auf 7 Prozent gesunken
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Februar laut Arbeitsmarktservice (AMS) "noch" weiter gesunken. Es gab einen Rückgang von rund 7.000 Personen oder 1,9 Prozent auf 369.769 Menschen ohne Arbeit oder in AMS-Schulungen. Die Arbeitslosenquote ging damit nach nationaler Berechnung auf 7 Prozent zurück und lag damit auf dem tiefsten Wert seit 2008, teilte das AMS am Mittwoch mit. Merklich zurückgegangen ist die Zahl der offenen Stellen. Es gibt auch mehr junge Arbeitslose.
Rückgang bald vorbei
AMS-Chef Johannes Kopf verwies auch auf einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf dem Bau. "Die stärkere Bauarbeitslosigkeit dürfte jedoch teilweise auch auf die winterlichen Verhältnisse zurückzuführen sein, so sehen wir eine schlechtere Entwicklung in Südösterreich, wo ja auch mehr Schnee gefallen ist", so Kopf.
Rückgänge gab es zuletzt verstärkt bei der Arbeitslosigkeit unter Frauen (-4,6 Prozent), wogegen sich die Zahl der arbeitslosen oder in Schulung befindlichen Männer um 0,1 Prozent erhöhte. Die Frauen-Arbeitslosenquote belief sich damit im Februar nach nationaler Berechnung auf 5,9 Prozent, die Quote bei Männern auf 7,9 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit gestiegen
Gestiegen ist die Jugendarbeitslosigkeit. So kletterte die Zahl der jungen Arbeitslosen (Personen unter 25 Jahre) gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent nach oben, während bei Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) ein Minus von einem Prozent zu Buche stand. Positiv ist die Entwicklung vor allem bei älteren Personen (50 Jahre oder darüber), in dieser Gruppe wurde ein Rückgang von 6,4 Prozent verzeichnet.
Nach Bundesländern betrachtet zeigten sich die stärksten relativen Rückgänge in Tirol (-6,6 Prozent), Niederösterreich (-5 Prozent) sowie in Wien (-1,9 Prozent). Leicht gewachsen ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer hingegen in Salzburg und Oberösterreich (jeweils +0,1 Prozent) sowie in der Steiermark (+0,7 Prozent).
Laut den AMS-Daten ist neben der Zahl der Arbeitslosen in Österreich auch der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen nach unten gegangen. Gegenüber dem Vorjahr verringerten sich die Vakanzen um 7.634 bzw. 6,4 Prozent.
Kurzarbeit spielt keine Rolle mehr
Die Kurzarbeit spielt so gut wie gar keine Rolle mehr. Ende Februar waren dazu 827 Personen vorangemeldet. Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und vieler offener Stellen österreichweit komme die Kurzarbeit derzeit nur noch sehr punktuell zum Einsatz, hieß es in einer Aussendung des Arbeitsministeriums.
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) zeigte sich erfreut über die Entwicklung. Man sehe weiterhin - trotz der Herausforderungen für die Unternehmen, insbesondere durch die hohen Energiepreise - "keine negativen Effekte am Arbeitsmarkt", sagte er im Pressefoyer nach der Ministerratssitzung am Mittwoch.
Für das Gesamtjahr seien die Aussichten im Vergleich zu 2022 etwas trüber. Es bestehe aber "guter Grund für Optimismus, wenn es uns gelingt, uns weiter unabhängig zu machen von fossilen Energieträgern, vor allem von Russland", so Kocher. Es hänge viel von der geopolitischen Entwicklung ab, betonte er.
Eine erste Trendumkehr könnte sich schon im März ergeben. "Ich vermute, dass Ende März der Rückgang der Gesamtarbeitslosigkeit sein vorläufiges Ende findet. Die Prognosen verkünden einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit für heuer und bereits 2024 wieder einen Rückgang. Das wäre ja fein, der Fachkräftemangel wird uns damit aber erhalten bleiben", schätzte AMS-Chef Kopf die Lage ein.
Zusammenfassung
- Die Arbeitslosenquote im Februar ist laut dem Arbeitsmarktservice auf 7 Prozent gesunken.
- Damit liegt dieser Wert tiefsten Stand seit 2008.