Prozess gegen steirischen Bombenbauer startet in Graz
Mit der Anklage wurde auch eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum beantragt. Der Beschuldigte wurde bisher vom psychiatrischen Gutachter als zurechnungsfähig eingestuft. Der Prozess beginnt am Montag und wird zumindest auch noch am Mittwoch fortgesetzt.
Motiv für den Bau der meisten Bomben sollen Ablenkungsmanöver gewesen sein, denn der 56-Jährige wollte es so aussehen lassen, als ob seine Ex-Frau als Mitglied der Glaubensgemeinschaft nur ein zufälliges Opfer ist. Auch an ihrem Wagen hatte er im Mai 2024 eine Bombe platziert, diese detonierte aber nicht und wurde erst Tage nach seiner Festnahme hinter einer Autoverkleidung versteckt entdeckt. Der Verdächtige, ein früheres Mitglied der Zeugen Jehovas, gab Unterhaltsstreitigkeiten mit seiner Ex-Frau, mit der er auch zwei Kinder hat, als Motiv an und zeigte sich bisher bei den Vernehmungen im Wesentlichen geständig.
Zusammenfassung
- Ein 56-jähriger Steirer steht ab Montag in Graz vor Gericht, weil er monatelang Bomben bei Zeugen Jehovas platzierte, um seine Ex-Frau zu treffen.
- Obwohl niemand verletzt wurde, waren die Explosionen potenziell lebensgefährlich; als Motiv gab er Unterhaltsstreitigkeiten an.
- Eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum wurde beantragt, da der Mann als zurechnungsfähig gilt.