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Prozess gegen steirischen Bombenbauer startet in Graz

27. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Ein 56-jähriger Steirer muss sich ab Montag im Grazer Straflandesgericht wegen des Verbrechens der terroristischen Straftaten verantworten. Der IT-Techniker soll monatelang mehrere Bomben bei Autos und Gebäuden der Zeugen Jehovas in der Steiermark platziert haben. Manche der Sprengsätze gingen auch hoch. Verletzt wurde niemand, aber die Detonationen waren potenziell lebensgefährlich. Mehrfacher Mordversuch steht im Raum. Abgesehen hatte er es auf seine Ex-Frau, gestand er.

Mit der Anklage wurde auch eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum beantragt. Der Beschuldigte wurde bisher vom psychiatrischen Gutachter als zurechnungsfähig eingestuft. Der Prozess beginnt am Montag und wird zumindest auch noch am Mittwoch fortgesetzt.

Motiv für den Bau der meisten Bomben sollen Ablenkungsmanöver gewesen sein, denn der 56-Jährige wollte es so aussehen lassen, als ob seine Ex-Frau als Mitglied der Glaubensgemeinschaft nur ein zufälliges Opfer ist. Auch an ihrem Wagen hatte er im Mai 2024 eine Bombe platziert, diese detonierte aber nicht und wurde erst Tage nach seiner Festnahme hinter einer Autoverkleidung versteckt entdeckt. Der Verdächtige, ein früheres Mitglied der Zeugen Jehovas, gab Unterhaltsstreitigkeiten mit seiner Ex-Frau, mit der er auch zwei Kinder hat, als Motiv an und zeigte sich bisher bei den Vernehmungen im Wesentlichen geständig.

Zusammenfassung
  • Ein 56-jähriger Steirer steht ab Montag in Graz vor Gericht, weil er monatelang Bomben bei Zeugen Jehovas platzierte, um seine Ex-Frau zu treffen.
  • Obwohl niemand verletzt wurde, waren die Explosionen potenziell lebensgefährlich; als Motiv gab er Unterhaltsstreitigkeiten an.
  • Eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum wurde beantragt, da der Mann als zurechnungsfähig gilt.