Mölzer: "Die Idioten der Nation sind die, die sparen"

Das Thema Banken eint bei "WildUmstritten" den Sprecher der KPÖ, den Vordenker der FPÖ und die stellvertretende "Standard"-Chefredakteurin. Sie sind einer Meinung: So wie es jetzt läuft - hohe Gewinne für Banken, niedrige Sparzinsen für Kund:innen, kann es nicht weitergehen. Die Dummen sind die Sparer:innen. Was die Regierung plant, sei nicht zielführend, sondern dem Wahlkampf geschuldet.

Dass Banken Sparzinsen nicht an die Kunden weitergeben, während Verzugszinsen hoch seien, wisse man seit Monaten und es könne auch in Zukunft noch ein großes Problem werden, warnt KPÖ-Bundessprecher Tobias Schweiger bei "WildUmstritten".

Banken-Rettung: Österreich hat nichts gelernt

"Denken wir daran, wie die Finanzkrise 2008 entstanden ist. Denken wir daran, dass die Menschen nicht mehr in der Lage waren ihre Hypothekenkredite zu bedienen und dass wir im Anschluss daran Milliarden in den Bankensektor haben investieren müssen, um die Banken zu retten", nur weil vorher leichtsinnig gespielt worden sei. "Auf diese Situation werden wir wieder zusteuern, wenn wir jetzt nicht politische Maßnahmen gegen den Bankensektor setzen." Österreich habe aus der Bankenkrise nichts gelernt. Deshalb müsse der Staat jetzt eingreifen, bevor in zwei Jahren das nächste Bankenrettungspaket geschnürt werden müsse und man überlegen muss, wie viele Pflegekräfte man dafür einsparen kann.

Zwei bis drei Prozent Zinsen "gnadenhalber"

Dem KPÖ-Sprecher stimmt auch FPÖ-Vordenker Andreas Mölzer zu. "Die Idioten der Nation sind die, die sparen. Die kriegen gnadenhalber zwei bis drei Prozent. Auf der anderen Seite zahlt man für Kredit sechs, sieben, acht Prozent. Da ist ein Ungleichgewicht. Bei allem Verständnis für die Banken, die auch etwas verdienen müssen. (…) Aber das ist ungleichgewichtig."

Es könne so nicht weitergehen, das sei klar, sagt auch die stellvertretende Chefredakteurin des "Standard" Petra Stuiber. Aber dass der Minister jetzt "mit Fanfaren und Trompeten" gegen die Banken ausreite, liege daran, dass man sich schon im Vorwahlkampf befinde. Denn die Klage, die Johannes Rauch einbringen lasse, sei "nicht viel". Es könne ewig dauern, bis das ausgestritten sei, wenn überhaupt.

Sie rät zu großer Vorsicht. Bei jeder Maßnahme müsse man gut überlegen, welche Konsequenzen das nach sich zieht. Denn man könne nicht Personen mit Häuslbauer-Krediten stützen und welche mit Konsumentenkrediten, die sie aufnehmen, weil sie sich das Leben nicht mehr leisten können, in die Armut rutschen lassen. "Das ist ein Fass ohne Boden."

ribbon Zusammenfassung
  • Das Thema Banken eint bei "WildUmstritten" den Sprecher der KPÖ, den Vordenker der FPÖ und die stellvertretende "Standard"-Chefredakteurin.
  • Sie sind einer Meinung: So wie es jetzt läuft - hohe Gewinne für Banken, niedrige Sparzinsen für Kund:innen, kann es nicht weitergehen.
  • Die Dummen sind die Sparer:innen. Was die Regierung plant, sei nicht zielführend, sondern dem Wahlkampf geschuldet.