Todes-Crash: Italien will gegen gefährliche Online-Challenges vorgehen
Eine Gruppe von Youtubern hat vergangene Woche wohl im Zuge einer Challenge einen tödlichen Unfall nahe Rom verursacht. Die fünf Youtuber waren in einem Luxus-SUV von Lamborghini offenbar wegen einer Internet-Challenge rücksichtslos und zu schnell unterwegs und hatten dabei den Smart einer Mutter mit ihren beiden Kindern gerammt.
Der fünfjährige Sohn, der im Kindersitz auf dem Beifahrersitz saß, starb. Die Mutter und ihre jüngere Tochter wurden schwer verletzt.
Der Luxus-SUV wurde nach bisherigen Erkenntnissen geliehen, um während der Fahrt Youtube-Videos zu drehen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Fahrer wegen des Straftatbestands der Tötung im Straßenverkehr.
Auf der Straße seien keine Bremsspuren zu sehen gewesen, teilten die Ermittler mit. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone der Insassen des SUV, durch die die Gruppe möglicherweise abgelenkt war.
Schwere Strafen für Anstiftung zu Challenges gefordert
Der Unfall sorgte für breite Empörung. Die Politik will deshalb nun gegen gefährliche Internet-Challenges vorgehen. Italienische Parteien fordern schwere Strafen für die Anstiftung zu Challenges.
Die Zentrumspartei Azione will dem Parlament zudem einen Gesetzentwurf vorlegen, um soziale Medien für Kinder unter 13 Jahren zu verbieten. Teenager zwischen 13 und 15 Jahren sollen nur mit Zustimmung der Eltern Zugang zu Social-Media erhalten, sagte Parteichef Carlo Calenda.
Frankreich als Vorbild
Als Grundlage dient ein Gesetz, das bereits in Frankreich verabschiedet wurde. Soziale Netzwerke sollen ein System zur Überprüfung der Identität der User einführen, forderte Calenda. Ziel sei es, Minderjährige zu schützen. In Italien liegt das Mindestalter für den Zugang bei 14 Jahren. Social-Media erlauben jedoch auch User ab 13 Jahren, wenn sie die Zustimmung der Eltern haben. De facto wird jedoch das wahre Alter in Italien nicht kontrolliert.
Zusammenfassung
- Eine Gruppe von Youtubern hat vergangene Woche wohl im Zuge einer Challenge einen tödlichen Unfall nahe Rom verursacht.
- Die fünf Youtuber waren in einem Luxus-SUV offenbar wegen einer Internet-Challenge rücksichtslos und zu schnell unterwegs undrammten den Smart einer Mutter mit ihren Kindern.
- Der fünfjährige Sohn, der im Kindersitz auf dem Beifahrersitz saß, starb.
- Der Unfall sorgte für breite Empörung. Die Politik will deshalb nun gegen gefährliche Internet-Challenges vorgehen.
- Italienische Parteien fordern schwere Strafen für Anstiftung zu Challenges sowie eine Einschränkung des Zugangs zu Social Media für Unter-13-Jährige.