Unterricht SchuleAPA/AFP

"Äußerst aggressiv"

Eltern rasten in Schule aus, Polizei braucht Pfefferspray

28. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Am Donnerstag ist in St. Pölten die Polizei in eine Schule gerufen worden. Der Grund waren Eltern, die nach einem Sturz ihrer Tochter offenbar die Fassung verloren haben. Der Vater rastete derart aus, dass die Polizei Pfefferspray einsetzen musste.

Ein 38-Jähriger und seine um zwei Jahre jüngere Frau sollen laut Aussendung beim Abholen ihrer Tochter, die sich bei einem Sturz leicht verletzt hatte, mehrere Lehrer beschimpft und herumgeschrien haben.

"Äußerst aggressive" Eltern

Als das Paar beim Verlassen des Schulgeländes angehalten wurde, soll der 38-Jährige "wild gestikulierend und laut schreiend" auf die Beamten zugegangen sein und sich  "äußerst aggressiv" verhalten haben, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Freitag in einer Aussendung.

Einer vorläufigen Festnahme widersetzte er sich, schließlich kam Pfefferspray zum Einsatz. Er wurde in das Polizeianhaltezentrum gebracht und vom Rettungsdienst versorgt. Auch zwei Beamte wurden verletzt. Dort soll er den Anhalteraum beschädigt haben. Nach seiner Einvernahme wurde der 38-Jährige auf freien Fuß gesetzt.

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Die 36-Jährige soll versucht haben, die Beamten wegzudrängen. Sie wurde gemeinsam mit ihrer Tochter in das Universitätsklinikum St. Pölten gebracht, um die Verletzung des Kindes abzuklären. Beide Beschuldigten werden nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.

 

Mikl-Leitner fordert "empfindliche Konsequenzen"

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) forderte anlässlich des Vorfalls "empfindliche Konsequenzen" und rief die Bundesregierung zum Handeln auf: "So ein Verhalten akzeptieren wir bei uns in Niederösterreich nicht. Ich erwarte mir von Eltern und Schülerinnen und Schülern, egal welcher Herkunft, dass sie sich in unseren Schulen und gegenüber unseren Lehrerinnen und Lehrern anständig benehmen."

Härtere Strafen für Integrationsunwillige müssten "ganz oben im Pflichtenheft der künftigen Bundesregierung stehen", verwies sie auf ihre Forderung nach Pönalen von bis zu 2.500 Euro. Sozialhilfeempfängern, die diese Beträge nicht zahlen können, müssten "so lange die Hilfen gekürzt werden, bis sie verstanden haben, wie wir hier in Niederösterreich miteinander umgehen".

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl habe ein Aberkennungsverfahren in Bezug auf den Schutzstatus eingeleitet, hieß es. Voraussetzung für eine Aberkennung sei eine strafgerichtliche Verurteilung, wurde mitgeteilt.

Video: Handyverbot an Österreichs Schulen

Zusammenfassung
  • Ein 38-jähriger Mann und seine 36-jährige Frau sorgten am Donnerstag in einer Schule in St. Pölten für einen Polizeieinsatz, indem sie Lehrer beschimpften und sich aggressiv verhielten.
  • Gegen den Mann wurde Pfefferspray eingesetzt, nachdem er sich bei einer vorläufigen Festnahme widersetzte; zwei Polizisten wurden verletzt.
  • Die Eltern werden nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft angezeigt.