Künstliche Intelligenz: "Kein Entkommen" in Schule und Job
In der Debatte zum Umgang mit KI in Österreich hat sich die Regierung festgelegt: Integrieren statt verbieten. In 100 Schulen soll es nun landesweit Pilotprojekte geben, um KI in den Schulalltag zu integrieren.
"Es gibt kein Entkommen"
Für Boris Nikolai Konrad, Neurowissenschaftler & Gedächtnisweltmeister, ist das der richtige Schritt. Denn vor KI wird man sich ohnehin nicht verstecken können - auch nicht im späteren Berufsleben: "Es gibt kein Entkommen und das wird sehr viel schneller gehen als beim Internet", sagte er bei PULS 24.
Natürlich sei Vorsicht im Umgang wichtig, und das müsse man den Kindern auch mitgeben. Er sage oft in Vorträgen salopp, dass "dumme Menschen mit dummer KI dumme Dinge tun". Dennoch: "Diese Programme können jetzt Dinge tun, die vorher nicht möglich waren", so Konrad.
Nachhilfelehrer KI?
KI-Programme könnten nützliche Begleiter im Alltag werden. "Sowas wie ChatGPT kann man auch eine Rolle geben". "Ich kann mir auch Fragen stellen lassen", meinte er. So sei KI auch in der Lage, als "Gesprächspartner" oder gar "Co-Lehrer" eingesetzt zu werden.
Diesen Vorteil hebt auch Lehrer & KI-Experte Andreas Wenth hervor: "Es gibt keinen Nachhilfelehrer, der so viel Geduld hat wie eine KI". Außerdem sei KI eine gute Inspirationsquelle, die "mir Ideen liefert, wenn ich ein leeres Blatt Papier vor mir habe".
Schulsystem muss sich daran anpassen
Das Schulsystem müsse sich daran aber anpassen. "Einfach eine Hausübung mit ChatGPT lösen zu lassen, der Lerneffekt ist da natürlich enden wollend", meinte er. Deshalb müsse man die Fragen und Anforderungen an die Schüler:innen verändern. Reine Wissensfragen würden in Zukunft daher weniger bringen.
Kinder hätten zudem den Vorteil, dass sie das Thema nicht verkomplizieren, die "verstehen das einfach intuitiv", so Wenth.
Was halten die Kinder davon?
Aber was sagen die Schüler:innen selbst dazu? PULS 24 hat sich bei Erstklässlern in einem Gymnasium umgehört - die Stimmung fällt gemischt aus. "Eigentlich interessiert mich das nicht so arg", meint zum Beispiel Elsa. Yusuf hingegen findet es "sehr interessant, dass wir Laptops bekommen" und etwas zur Technik lernen.
Emma hingegen findet es "gut, dass man in der Schule darüber was lernt. Dann weiß man auch Bescheid, wie man damit umgeht. Aber so richtig interessieren tu ich mich nicht dafür".
Zusammenfassung
- 100 Schulen in Österreich sollen Pilotprojekte zu Künstlicher Intelligenz (KI) umsetzen.
- Dass KI einen Einzug in die Klassenzimmer nehmen werde, daran gibt es keinen Zweifel, sind sich zwei Experten bei PULS 24 sicher.
- KI-Programme könnten nützliche Begleiter im Alltag werde - etwa als als "Gesprächspartner" oder gar "Co-Lehrer", so Boris Nikolai Konrad, Neurowissenschaftler & Gedächtnisweltmeister.
- Diesen Vorteil hebt auch Lehrer & KI-Experte Andreas Wenth hervor: "Es gibt keinen Nachhilfelehrer, der so viel Geduld hat wie eine KI".
- Dennoch müsse sich das Schulsystem daran anpassen und etwa die Fragestellungen verändern.