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Prinz Harry einigt sich in Prozess um gehackte Handys

Prinz Harry hat die verbleibenden Teile seiner Klage gegen den Verlag der britischen Zeitung "Daily Mirror" wegen angezapfter Handys gegen Zahlung einer hohen Summe beigelegt. Beide Seiten hätten sich außergerichtlich darauf geeinigt, dass Mirror Group Newspapers (MGN) zunächst eine Zwischenzahlung von 400.000 Pfund (etwa 468.000 Euro) leiste, sagte Harrys Anwalt David Sherborne am Freitag vor dem High Court in London.

Harry betonte in einer Stellungnahme, die Sherborne anschließend vor Journalisten verlas, man habe "die erschreckend unehrliche Art und Weise aufgedeckt und bewiesen", in der MGN viele Jahre lang gehandelt habe. Der jüngere Sohn von König Charles III. nahm nicht an der Verhandlung teil. Zuletzt war der 39-Jährige am Dienstag und Mittwoch kurz in London gewesen, um seinen an Krebs erkrankten Vater zu besuchen.

Das Gericht hatte Harry in dem Fall im Dezember bereits Schadenersatz in Höhe von 140.600 Pfund zugesprochen. Damals ging es um 33 Artikel von Blättern des Verlags, 15 davon waren nach Ansicht des Gerichts das Ergebnis illegaler Informationsbeschaffung. Journalisten der Blätter "Daily Mirror", "Sunday Mirror" und "People" hatten zwischen 1996 und 2011 durch Abhören von Telefonnachrichten Informationen über Harrys Privatleben erlangt und als Schlagzeilen vermarktet. Weitere 115 Berichte waren noch anhängig. In diesen Fällen kommt es nach der Einigung nun nicht mehr zu einem Prozess. MGN zeigte sich mit der Einigung zufrieden.

Harry ist noch in weitere Gerichtsfälle verwickelt. Darunter sind Klagen gegen die Verlage Associated Newspapers Limited ("Daily Mail", "Mail on Sunday") und News Group Newspapers ("The Sun"), die das vor Jahren eingestellte Boulevardblatt "News Of The World" herausgegeben hatte. Dabei geht es ebenfalls um illegale Informationsbeschaffung.

In der von Anwalt Sherborne vorgetragenen Erklärung kündigte Harry an, seine "Mission" dauere an. "Ich glaube an die positive Veränderung, die es für uns alle mit sich bringen wird. Das ist genau der Grund, warum ich damit begonnen habe und warum ich es bis zum Ende durchziehen werde."

Außerdem will Harry in einem Verfahren gegen das britische Innenministerium erreichen, dass ihm und seiner Familie trotz Ausstiegs aus dem engeren Kreis der britischen Royals voller Polizeischutz gewährt wird. Harry und Ehefrau Herzogin Meghan leben seit einigen Jahren mit ihren Kindern in Kalifornien und haben ihre royalen Pflichten aufgegeben.

ribbon Zusammenfassung
  • Prinz Harry hat seine Klage gegen den Verlag 'Daily Mirror' gegen eine Zahlung von 400.000 Pfund beigelegt.
  • Das Gericht hatte Harry in dem Fall bereits Schadenersatz in Höhe von 140.600 Pfund zugesprochen, weitere 115 Berichte waren noch anhängig.
  • Harry ist noch in weitere Gerichtsfälle verwickelt und kündigte an, seine 'Mission' fortzusetzen.