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Gagen-Ranking

ORF-Spitzengehälter: Scharfe Kritik von Babler

31. März 2025 · Lesedauer 3 min

Der jährliche "Transparenz-Bericht" des ORF zeigt, wer die Spitzenverdiener:innen sind. 2024 überholten der ORF III-Programm-Geschäftsführer Peter Schöber und sein kaufmännisches Pendant Kathrin Zierhut-Kunz den Großteil der Direktorenriege im Gagen-Ranking. Scharfe Kritik kommt von Medienminister Andreas Babler (SPÖ).

Am Montag übermittelte der ORF seinen jährlichen "Transparenz-Bericht" für 2024 an den zuständigen Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler (SPÖ). 

Weißmann erst auf Platz drei

An der Spitze des Gagen-Rankings ist wie 2023 "Ö3 Wecker"-Moderator Robert Kratky mit knapp 473.000 Jahresbrutto-Gehalt. Dahinter folgt ORF-Manager Pius Strobl, der unter anderem für das 303-Millionen-Bauprojekt ORF-Zentrum zuständig ist, mit 452.000 Euro.

Erst auf Rang drei findet sich ORF-Generaldirektor Roland Weißmann mit 427.000 Euro - dieser hat dieselbe Gage wie seit Anfang seiner Amtszeit im Jahr 2022.

ORF III-Chefs überholen Direktoren

Für Weißmann und die vier ORF-Direktoren gibt es keinen Inflationsausgleich. Deshalb überholten der ORF III-Programm-Geschäftsführer Peter Schöber und sein kaufmännisches Pendant Kathrin Zierhut-Kunz den Großteil der Direktorenriege im Gagen-Ranking.

Schöber landete 2024 mit 301.000 Euro auf Platz vier und Zierhut-Kunz mit 276.000 Euro auf Platz sechs im Gehaltsranking.

Die Direktor:innen Ingrid Thurnher, Stefanie Groiss-Horowitz und Harald Kräuter landen mit 270.000 Euro und ohne Steigerung zum Vorjahr dahinter. Zwischen den ORF III-Chefs liegt die kaufmännische Direktorin Eva Schindlauer mit 280.000 Euro.

Armin Wolf auf Platz 10

Erst auf Platz zehn landete "ZIB 2"-Anchor Armin Wolf. Mit 267.000 Euro ist er der bestverdienende ORF-Journalist. 

Die Stardichte im Gagen-Ranking ist generell dünn: ORF-Urgestein Peter Resetarits findet sich mit 221.000 Euro auf Platz 26. Auch Osteuropa-Korrespondent Christian Wehrschütz (211.000 Euro) und Ex-Innenpolitik-Chef Hans Bürger (202.000 Euro) überspringen noch die 200.000er-Grenze. 

Als einziges vom Rechnungshof geprüftes Unternehmen in Österreich muss der ORF namentlich Mitarbeiter:innen melden, die über 170.000 Euro im Jahr inklusive Sonderzahlungen verdienen. Insgesamt umfasst die Liste 72 von gut 3.700 Mitarbeiter:innen. 

Kritik von Babler

Deutliche Kritik an den Gagen kam von Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler (SPÖ). Er sieht die ORF-Führung "in der Verantwortung". 

"Warum es beim ORF Spitzenverdiener:innen gibt, deren Gehalt höher ist als jenes des Bundespräsidenten, während gleichzeitig Leistungskürzungen für das Publikum in den Raum gestellt werden, ist nicht nachvollziehbar", schrieb er auf X.

Der Spargedanke müsse sich auch bei den Gehältern niederschlagen, fordert er.

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Zusammenfassung
  • Am Montag übermittelte das der ORF seinen jährlichen "Transparenz-Bericht" für 2024 an den zuständigen Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler (SPÖ). 
  • An der Spitze des Gagen-Rankings ist wie 2023 "Ö3 Wecker"-Moderator Robert Kratky mit knapp 473.000 Jahresbrutto-Gehalt.
  • Dahinter folgt ORF-Manager Pius Strobl, der unter anderem für das 303-Millionen-Bauprojekt ORF-Zentrum zuständig ist, mit 452.000 Euro.
  • Erst auf Rang drei findet sich ORF-Generaldirektor Roland Weißmann mit 427.000 Euro - dieser hat dieselbe Gage wie seit Anfang seiner Amtszeit im Jahr 2022.
  • Der ORF III-Programm Geschäftsführer Peter Schöber und sein kaufmännischer Pendant Kathrin Zierhut-Kunz überholten den Großteil der Direktorenriege im Gagen-Ranking.