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Signa-Pleite

Benko-Masseverwalter will "Laura-Immobilien" einfrieren

31. März 2025 · Lesedauer 2 min

Im Insolvenzverfahren von René Benko als Einzelunternehmer gibt Masseverwalter Andreas Grabenweger alles, um Geld für seine Gläubiger aufzutreiben. Nun wagt er einen erneuten Versuch, das Vermögen der Firmengruppe um die Laura Privatstiftung zu sichern.

Seit mehr als zwei Monaten sitzt René Benko in der Justizanstalt Josefstadt in U-Haft. Während er innerhalb der Gefängnismauern Berichten zufolge viel Zeit mit seinen Anwälten und Yoga verbringt, laufen außerhalb die Ermittlungen und Insolvenzverfahren rund um die Signa-Implosion weiter. 

Masseverwalter im Insolvenzverfahren von Benko als Einzelunternehmer ist der Innsbrucker Rechtsanwalt Andreas Grabenweger. Der kämpft nun seit über einem Jahr mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, um Geld für die Gläubiger aufzutreiben. 

Mit einer Klage gegen Benkos Mutter und ihre Rechte in zwei Privatstiftungen (Laura und Ingbe), wo beträchtliche Benko-Vermögen vermutet werden, ist er noch gerichtlich gescheitert. Nun wagt er einen neuen Anlauf in Richtung "Laura-Gruppe". 

Video: Prozess gegen Benko-Mutter

Tafelsilber soll verscherbelt werden

Wie die "Tiroler Tageszeitung" aus dem jüngsten Bericht des Insolvenzverwalters zitiert, versucht die Laura-Gruppe, die Benko zugeordnet wird, "verzweifelt, Liegenschaften auch in bester Lage in Innsbruck, aber auch außerhalb und in Deutschland zu verkaufen, weil sie dringend Liquidität benötigt."

Zum Vermögen der "Laura Gruppe" sollen viele Immobilien in Österreich und Deutschland zählen: Das Vermögen soll im Sommer etwa eine Milliarde Euro betragen haben. Dem standen Verbindlichkeiten (wie Kredite oder Darlehen) in Höhe von rund 370 Millionen Euro gegenüber. 

Um zu verhindern, dass hier wichtige Vermögenswerte zu Geld gemacht werden, hat Grabenweger bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) beantragt, dass die Vermögenswerte der Laura Privatstiftung sichergestellt werden.

Streit um Benko-Waffen

Grabenweger geht es aber auch um Pistolen, Flinten und Büchsen. Denn laut "TT" hat die WKStA 15 Waffen beschlagnahmt. Sie sollen teils Goldgravuren und Benkos Initialien "RB" tragen. Sie sollen unter anderem von der Signa gekauft und an Benkos Jagdgesellschaft verkauft worden sein. 

Weil sie dort aber nie übergeben wurden, soll stets Benko der Besitzer gewesen sein. Deshalb sieht Grabenweger sie in Benkos Vermögen und forderte die Waffen von der WKStA. 

Zusammenfassung
  • Im Insolvenzverfahren von René Benko als Einzelunternehmer gibt Masseverwalter Andreas Grabenweger alles, um Geld für seine Gläubiger aufzutreiben.
  • Nun wagt er einen erneuten Versuch, das Vermögen der Firmengruppe um die Laura Privatstiftung zu sichern.
  • So soll Vermögen der "Laura-Gruppe" eingefroren werden.
  • Zudem möchte Grabenweger 15 Benko-Waffen, die von der WKStA beschlagnahmt wurden.