Mahrer kritisiert Gewessler wegen "Greenflation"
Für Mahrers Geschmack werde nämlich zu wenig über "Greenflation" gesprochen, also darüber, dass auch die Energiewende die Preise erhöhe. Und daran habe Gewessler Anteil.
Für den ökologischen Umbau fehlten jedoch Arbeitskräfte und Gerätschaften, bemängelte Mahrer etwa gegenüber der "Kleinen Zeitung". Auch gebe es beispielsweise keinen Plan, wie man jene 40-Terawattstunden-Stromlücke schließen will, die sich laut Mahrer in Österreich bis 2030 auftun werde.
"Es gibt im Klimaministerium scheinbar eine Liste für tabuloses Denken. Da kann man vieles draufschreiben. Wenn man die 'Tabulos-Liste' in eine 'Realismus-Liste' transformiert, dann muss man viele Dinge streichen", sagte der WKÖ-Präsident dem "Kurier".
Mahrer: Gewessler agiert "populistisch"
Zudem muss sich Gewessler laut Mahrer den Vorwurf gefallen lassen, populistisch zu agieren: "Denn wenn uns die Frau Klimaministerin (Leonore Gewessler, Grüne, Anm.) vor einem Jahr mit breitem Grinsen erklärt hat, die Sonne und der Wind schicken uns keine Energierechnung, aber nicht dazusagt, dass uns die Sonnen- und Windstromanbieter sehr wohl Rechnungen schicken, dann bin ich der Meinung, dass der Populismus im ganzen Land verbreitet ist", kritisierte Mahrer wiederum gegenüber den "Salzburger Nachrichten".
Hohn für Mahrers Kritik an den Grünen kam am Samstag von der FPÖ: "Sich darüber aufzuregen, gleichzeitig aber den Steigbügelhalter zu spielen, ist eindeutig zu wenig", feixte der blaue Generalsekretär Michael Schnedlitz. Denn schließlich liege es an der ÖVP, "Gewessler und Co auch endlich einzubremsen". Dazu fehle der ÖVP jedoch der Mut.
Zusammenfassung
- WKÖ-Präsident Harald Mahrer hat am Samstag in mehreren Interviews Kritik an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) geübt.
- Für Mahrers Geschmack werde nämlich zu wenig über "Greenflation" gesprochen, also darüber, dass auch die Energiewende die Preise erhöhe.
- Und daran habe Gewessler Anteil.