APA/GEORG HOCHMUTH

Signa-Bodyguards

Zum "Selbstschutz": Benko wollte Glock im Schlafzimmer

31. März 2025 · Lesedauer 3 min

René Benko gab über die Jahre hinweg wohl Millionen für Personenschützer aus, die ihn und seine Familie auf Schritt und Tritt begleiteten. In einer Vernehmung lässt sein langjähriger Sicherheitschef nun tief (in die Waffenschränke) blicken.

Als zeitweise einer der reichsten Österreicher (auf dem Papier) legte René Benko viel Wert auf die Sicherheit seiner Familie. Für Bodyguards und 24/7 Überwachung soll er laut "Kronen Zeitung" 45.000 Euro im Monat gezahlt haben - auch nach dem Zerfall seines Signa-Imperiums. 

Ein Vernehmungsprotokoll, das der Zeitung vorliegt, gibt nun tiefere Einblicke in das Sicherheitsbedürfnis des Signa-Gründers, der seit über zwei Monaten in U-Haft sitzt. 

Glock im Schlafzimmer

Von den Ermittlern, die in unterschiedlichen Strängen rund um Benko und die Signa ermitteln, wurde sein langjähriger Sicherheitschef befragt. Er arbeitete laut "Krone" seit 2009 für Benko. 

Im September 2023 schrieb Benko seinem Bodyguard: "Bringst du mir eine Glock mit." Das war rund zwei Monate vor der Insolvenz der Signa Holding. Bei der Vernehmung im März 2025 gab der Personenschützer zu Protokoll, dass es sich dabei um eine Glock 31 gehandelt habe, die von der Sicherheitsfirma gekauft wurde. "René Benko wollte zum Selbstschutz eine Waffe in seinem Schlafzimmer haben", zitiert die Zeitung aus dem Protokoll. 

Schwer bewaffneter Benko-Haushalt

Dem Bericht zufolge dürfte es in der Benko-Villa in Innsbruck-Igls nicht an Schusswaffen gemangelt haben. So soll es fünf oder sechs Waffentresore gegeben haben. 

Bei einer Hausdurchsuchung Ende Juni 2024 wurden dann 15 Waffen beschlagnahmt. Sie sollen teils Goldgravuren und Benkos Initialien "RB" tragen, berichtete die "Tiroler Tageszeitung". Sie sollen unter anderem von der Signa gekauft und an Benkos Jagdgesellschaft verkauft worden sein. 

Weil sie dort aber nie übergeben wurden, soll stets Benko der Besitzer gewesen sein. Dieser Verdacht ruft Andreas Grabenweger auf den Plan – den Masseverwalter in Benkos Insolvenzverfahren als Einzelunternehmer. Er fordert die Waffen von der WKStA, um sie für die Gläubiger Benkos zu Geld zu machen. 

Nicht nur Benko selbst dürfte es auch eine beträchtliche "Schusskraft" gebracht haben. Laut "Krone" sind allein auf Benkos Sicherheitschef rund 20 Waffen im zentralen Waffenregister registriert. Darunter diverse Glock-Pistolen. 

Doch darunter sollen auch eine Vielzahl an Magazinen für halbautomatische Präzisionswaffen sein; darunter klingende Marken wie Kalaschnikow, Steyr und Oberland Arms. 

Video: Dornauer trotz Waffenverbot auf der Jagd mit Benko

Zusammenfassung
  • René Benko gab über die Jahre hinweg wohl Millionen für Personenschützer aus, die ihn und seine Familie auf Schritt und Tritt begleiteten.
  • In einer Vernehmung lässt sein langjähriger Sicherheitschef nun tief (in die Waffenschränke) blicken.
  • "René Benko wollte zum Selbstschutz eine Waffe in seinem Schlafzimmer haben", zitiert die "Krone" aus dem Vernehmungsprotokoll.