Keine Trendwende
Arbeitslosigkeit steigt: 397.000 Personen ohne Job
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 7,4 Prozent bzw. 27.400 Personen gestiegen.
Die Arbeitslosenrate per Ende März erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent. Die Arbeitslosigkeit steige aber "nicht so stark, wie es die wirtschaftlich angespannte Situation erwarten ließe", so AMS-Vorstand Johannes Kopf in einer Stellungnahme.
"Besonders vom konjunkturellen Tief betroffen" seien weiterhin die Industrie und der Handel, so Kopf. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer im Handel stieg im März um 4.552 und in der Warenerzeugung um 4.391 Personen.
Stärkster Arbeitslosenanstieg in der Industrie
Den größten prozentuellen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung im Branchen-Vergleich gab es Ende März im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+14,9 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+14 Prozent) und in der Gastronomie und Beherbergung (+12,8 Prozent).
Etwas niedriger fiel der Anstieg im Handel (+9,1 Prozent) sowie im Verkehr und Lagerwesen (+6,1 Prozent) aus. Rückläufig war die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer in der Bauwirtschaft (-4 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (-0,6 Prozent).
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Den höchsten Anstieg der Arbeitslosen- und Schulungsteilnehmer-Zahlen im Bundesländer-Vergleich verzeichnete Tirol (+15,5 Prozent), gefolgt von Salzburg (+15,3 Prozent), Oberösterreich (+15,1 Prozent) und Vorarlberg (+10,8 Prozent).
Niedriger fiel das Plus in der Steiermark (+7,5 Prozent), Wien (+5,3 Prozent), Kärnten (+5,0 Prozent), Burgenland (+4,9 Prozent) und Niederösterreich (+3,3 Prozent) aus.
Video: Arbeitslosigkeit in Österreich steigt
Arbeitslosigkeit steigt seit April 2023
Die seit 2023 andauernde Rezession in Österreich hinterlässt deutliche Spuren am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen steigen in Österreich seit April 2023.
Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS erwarten eine Konjunkturaufhellung ab Sommer. Die Arbeitslosenzahlen sinken bei einem Wirtschaftsaufschwung aber meist zeitverzögert.
Die sofort verfügbaren offenen Stellen sanken Ende März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,1 Prozent auf 81.740. Der ÖVP-Wirtschaftsbund erfasst in seinem Stellenmonitor alle Jobportale und verzeichnete mit 145.118 offenen Stellen "einen neuen Tiefstand".
Zusammenfassung
- Der anhaltende Wirtschaftsabschwung belastet weiterhin den Arbeitsmarkt. Laut heute veröffentlichten Zahlen waren Ende März rund 397.100 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet.
- Davon waren 316.300 arbeitslos und rund 80.700 in Schulungsmaßnahmen des AMS.