Festnahmen nach Angriffen auf Gefängnisse in Frankreich
Justizminister Gérald Darmanin dankte im Onlinedienst X den Verwaltungsbeamten und Sicherheitskräften "für die Festnahme der mutmaßlichen Angreifer gegen Vollzugsbeamte und die Gefängnisse unseres Landes". Innenminister Bruno Retailleau gratulierte den Ermittlern und lobte ihre Professionalität, die es ermöglicht habe, in sehr kurzer Zeit Ergebnisse zu erzielen. Die Razzien erfolgten kurz vor Abstimmungen im Senat und in der Nationalversammlung über ein geplantes Gesetz zum Kampf gegen Drogenbanden.
In den vergangenen zwei Wochen hatte eine Gruppe, die die "Verteidigung der Rechte französischer Gefangener" (DDPF) fordert, Strafvollzugsanstalten und dort arbeitende Beamte ins Visier genommen und Drohungen über den verschlüsselten Messengerdienst Telegram veröffentlicht. Das Kürzel der Gruppe wurde in der Nähe der angegriffenen Gefängnisse gesichtet.
Vor einem Besuch des französischen Justizministers in einem Gefängnis Mitte April im südfranzösischen Toulon hatte es vor mehreren Haftanstalten landesweit Brandanschläge auf Autos gegeben. Unbekannte schossen mit einem Sturmgewehr auf die Eingangstür des Gefängnisses in Toulon.
Nach Angaben aus Polizeikreisen deutet die Vorgehensweise bei einigen Taten auf das organisierte Verbrechen hin. Andere würden eher an die Herangehensweise linksextremer Gruppierungen erinnern.
Zusammenfassung
- Die Angriffe wurden von einer Gruppe verübt, die die 'Verteidigung der Rechte französischer Gefangener' fordert. Diese Gruppe nutzte den verschlüsselten Messengerdienst Telegram, um Drohungen zu verbreiten, und hinterließ ihr Kürzel an den Tatorten.
- Vor einem Besuch des Justizministers in Toulon kam es zu Brandanschlägen und Schüssen auf Gefängnisse. Die Vorgehensweise deutet teils auf das organisierte Verbrechen, teils auf linksextreme Gruppierungen hin.