APA/APA/ERWIN SCHERIAU/ERWIN SCHERIAU

Steiermark plant 82,62 Mio. Euro für Kultur 2025 ein

Heute, 11:56 · Lesedauer 3 min

Das Kulturbudget der Steiermark für das Jahr 2025 beläuft sich auf 82,62 Mio. Euro. Das sind um 1,3 Mio. Euro mehr als 2024. Die größten Posten betreffen Institutionen wie das Universalmuseum Joanneum UMJ (34,86 Mio. Euro) und die Bühnen Graz (29,61 Mio. Euro). 12,85 Mio. Euro stehen dem Förderwesen zur Verfügung. Hier hat Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) am Montag drei zusätzliche Sonderförderungscalls angekündigt.

Seit Dezember 2024 ist Kornhäusl in der steirischen blau-schwarzen Landesregierung für die Kultur zuständig. Ihm schlug seither nach ersten Förderkürzungen und der umfassenden Umbesetzung des Kulturkuratoriums vor allem vonseiten der freien Kultur- und Kunstszene viel Misstrauen und Kritik entgegen. Am Montag konnte er positive Nachrichten verkünden: In drei zusätzlichen Sonderfördercalls für das Jahr 2025 kommen zu den bisherigen 1,4 Mio. nochmals 1,3 Mio. Euro zur Ausschüttung. "Wir haben innerhalb unseres Globalbudgets umgeschichtet. Das UMJ und die Bühnen Graz haben mitgeholfen, die entsprechenden Mittel aufzustellen", sagte der Landesrat. Konkret heißt das, dass diese bei ihren außertourlichen Wünschen Einsparungen hinnehmen mussten.

Bereits am 2. Mai wird ein Fair Pay-Call, der mit 500.000 Euro dotiert ist, ausgeschrieben. Er richtet sich ausschließlich an Kunst- und Kulturschaffende, die schon einen Kunst- oder Kulturförderungsvertrag mit dem Land haben und soll die Einkommensbedingungen innerhalb der Kunst- und Kulturszene verbessern. Förderwerbende erhalten bis Juli eine Rückmeldung über ihren Antrag, hieß es.

Weitere 500.000 Euro werden ebenfalls schon ab Mai für den Call zur Ausschreibung kommen. "Er richtet sich an Junge, die keine mehrjährigen Förderverträge haben. Da geht es um ein Ermöglichen und Zulassen von experimentellen, internationalen, demokratischen und zukunftsweisenden Ideen", betonte Kornhäusl. Und für weitere Projektförderungen und Film wird es Ende Oktober einen zusätzlichen Einreichtermin geben. Insgesamt sind dafür 300.000 Euro vorgesehen, 100.000 davon speziell für den Bereich Film.

"Kulturland statt Leerstand" bringt Kultur in die Ortskerne

Kornhäusl stellte am Montag auch weitere Maßnahmen zur Weiterentwicklung von Gegenwartskunst und -kultur vor: Die Kulturabteilung des Landes wird ab Mai ein Konzept "Kulturland statt Leerstand" ausarbeiten, um leer stehende Gebäude in Ortskernen besser für diesen Bereich nutzbar zu machen und das Bewusstsein für Kunst und Kultur in den Gemeinden zu stärken. Als erster Schritt werde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die rechtliche und haftungsmäßige Fragen klären soll.

Damit künftig mehr zusätzliche finanzielle Mittel für Kunst und Kultur aus EU-Programmen für das Land lukriert werden, wird die EU-Beratungsstelle in der Kulturabteilung personell verstärkt. "Wir wollen die Beratungsstelle zu einer effektiven Servicestelle für die steirischen Kulturinitiativen ausbauen - von der Einreichung bis zur Abwicklung", so der Landesrat.

Novellierung des Kultur- und Kunstförderungsgesetzes in Planung

Weiters kündigte Kornhäusl die Einrichtung einer Expertengruppe an, die in den kommenden Monaten eine Novelle des Kultur- und Kunstförderungsgesetzes erarbeiten soll. Dabei sollen die Experten aus den Bereichen Legistik und Verwaltung aber auch der Interessensvertretungen und der bisherigen beratenden Gremien vor allem um Punkte wie Förderungsrichtlinien samt Entbürokratisierung und Transparenz, die Einrichtung eines dauerhaften spartenübergreifenden Fachbeirats und eine Anpassung an die Ziele der Kulturstrategie 2030 gehen.

Hinsichtlich Kulturstrategie habe man bereits eine Kulturdrehscheibe eingerichtet, weitere sollen folgen. Zudem sollen Stipendiatenprogramme (Residencies) am Land ausgebaut und weiter Regionalkonferenzen veranstaltet werden, wie Kornhäusl ankündigte.

Zusammenfassung
  • Ein weiteres Konzept, 'Kulturland statt Leerstand', soll leer stehende Gebäude in Ortskernen für Kunst und Kultur nutzbar machen. Zudem wird die EU-Beratungsstelle verstärkt, um mehr Mittel aus EU-Programmen zu lukrieren.