"Bauer und Bobo"-Bauer demonstrierte in Berlin

In Deutschland kippte die Stimmung der deutschen Landwirtinnen und Landwirte gegenüber der Rot-Grün-Gelben "Ampelregierung". Dieselsubventionen sollten gekürzt werden, nun mobilisiert die Bauernschaft – man fühlt sich politisch nicht gehört.

In Österreich ist die Situation grundsätzlich eine andere: Der ÖVP-nahe Bauernbund dominiert auch auf Bundesebene, Landwirtschaftskammer und Landwirtschaftsministerium sind schwarz gefärbt. 

Mit Rückenwind durch die deutschen Proteste will die FPÖ Bauernschaft nun auch in Österreich gegen die etablierten Strukturen mobilisieren. Mit wenig Erfolg. 

"Beeindruckende Demo"

Eine Handvoll österreichischer Bauern dürfte sich den Protesten in Berlin angeschlossen haben. Einer davon war der Bergbauer Christian Bachler, bekannt aus dem Film "Bauer und Bobo" von Regisseur Kurt Langbein, mit "Falter"-Journalist Florian Klenk.

Gegenüber der "Krone" erklärte Bachler seine Beweggründe für die Reise zum Protest, er habe sich ein Bild der Situation machen wollen. Österreich sei "zwei Jahre" hinterher - er sieht auch hierzulande eine "oberlehrerhafte Politik". 

Er sei beeindruckt gewesen von der Demo in Deutschland und sieht die Proteste nur als Gipfel der schon lange dagewesenen Frustration. Die Bauernproteste in Deutschland gingen von einer breiten Masse aus, nicht wie hierzulande nur von einer Partei. 

EU und Bundessubventionen stützen in Österreich die landwirtschaftlichen Betriebe. Zwischen 2023 und 2027 stehen Österreich 8,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Ein großer Teil dieser Förderungen wird nach Betriebsgröße, also pro Hektar, vergeben.

Laut Experten würden kleine Betriebe ohne diese Subventionen es wirtschaftlich schwerer haben, ihre Produkte zu erzeugen und vermarkten. Die Auszahlung der Subventionen ist an viele Kriterien gebunden, der Aufwand der Dokumentation wird von vielen in der Landwirtschaft als große Belastung empfunden.