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Benkos Signa schrieb Verluste: Fast 2 Milliarden Verbindlichkeiten

Die Signa Holding von Immobilieninvestor René Benko schrieb im Vorjahr rund 505 Millionen Euro Verlust, heißt es in einem "News"-Bericht. Die Verbindlichkeiten der Immobilien-Holding belaufen sich inzwischen auf fast zwei Milliarden Euro.

Der Abschwung am Immobilienmarkt trifft die Signa Holding rund um den Tiroler Investor René Benko hart. Der Verlust der Holding im Vorjahr belief sich auf rund 505 Millionen Euro, berichtet das Nachrichtenmagazin "News" in seiner aktuellen Ausgabe unter Verweis auf den noch nicht veröffentlichten Jahresabschluss 2022.

Signa reagierte auf eine schriftliche APA-Anfrage vorerst nicht. Die Verbindlichkeiten stiegen laut Magazinbericht von 634 Millionen Euro auf 1,996 Milliarden Euro.

2021 noch 570 Millionen Gewinn

Im Geschäftsjahr 2021 wies die Holding noch einen Jahresgewinn von 570 Millionen Euro aus. Vergangene Woche hatte die Signa Holding eine zugesagte Kapitalspritze in Höhe von 150 Millionen Euro für Signa Sports United (SSU) zurückgezogen. Kurz darauf musste SSU mitteilen, dass man selbst und mehrere Töchter vor Insolvenzanträgen stehen würde.

Zu SSU gehören unter anderem die Händler Tennis-Point, WiggleCRC, "Fahrrad.de" und Bikester. Mit 80 Online-Shops erzielte Signa Sports United im Jahr 2022 einen Umsatz von über eine Milliarde Euro, aber auch hohe Millionenverluste. Die deutschen SSU-Töchter Tennis Point und internetstores GmbH ("fahrrad.de") haben bereits einen Insolvenzantrag gestellt.

Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz berät seit kurzem die Signa Holding. Geiwitz habe vor wenigen Tagen einen entsprechenden Auftrag erhalten, teilte ein Sprecher am Montag mit.

Kika/Leiner-Verkauf im Juni

Im Juni verkaufte die Signa-Gruppe bereits das operative Kika/Leiner-Geschäft an den österreichischen Handelsmanager und Investor Hermann Wieser und die Einrichtungshäuser-Immobilien an die Grazer Supernova-Gruppe.

Kurz nach dem Verkauf meldete die heimische Möbelkette Insolvenz an. Mit weiteren Immobilienverkäufen und einer Geldspritze von Bestandsinvestoren hat sich die Signa Holding in den vergangenen Monaten liquide Mittel gesichert.

Komplexes Firmengeflecht

Die Signa Holding ist eine Beteiligungsholding, die in den Geschäftsbereichen Immobilien, Einzelhandel (Galeria Kaufhof, KaDeWe, Signa Sports United) und Medien (Minderheitsanteil an "Krone" und "Kurier") aktiv ist. Die Beteiligungsstrukturen sind komplex und es existiert kein Konzernabschluss für die Firmengruppe.

Als Aktionär hält die Signa Holding knapp 20 Prozent am Immobilien-Flaggschiff Signa Prime Selection sowie knapp 9 Prozent an der Signa Development AG und als Gesellschafter über 30 weitere Beteiligungen. Die Signa Holding gehört laut Firmenbuch ("Wirtschafts-Compass") zu 77,5 Prozent direkt und indirekt Privatstiftungen rund um Benko. Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hält 15 Prozent der Holding-Anteile und Fressnapf Luxembourg rund 4,5 Prozent sowie der Schweizer Manager Ernst Tanner rund 3 Prozent.

Im Firmenbuch offengelegt wurde - via dem Protokoll zur Hauptversammlung vom 13. Juli 2023 - mittlerweile auch der Jahresabschluss der Signa Prime Selection AG für das Jahr 2022.

"Schwieriges Marktumfeld" bei Immobiliengeschäft

Wie die APA bereits berichtete, verbuchte das Unternehmen wegen hoher Abwertungen auf das Immobiliengeschäft einen Nettoverlust von gut einer Milliarde Euro, nach einem Plus von 732 Millionen im Jahr 2021. Begründet wurden die Milliardenabwertungen gegenüber der APA mit dem schwierigen Marktumfeld. Die EZB prüft bereits seit mehreren Monaten die Banken auf ihre Geschäftsbeziehungen zur und Kreditvergaben an die Signa.

Laut einem aktuellen "manager magazin"-Bericht haben einige der Signa-Geldgeber, darunter der Fressnapf-Gründer Torsten Töller, der Spediteur Klaus-Michael Kühne und der bekannte Unternehmensberater Roland Berger das vertragliche Recht, ihre Anteile in Cash zu wandeln.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Signa Holding von Immobilieninvestor René Benko schrieb im Vorjahr rund 505 Millionen Euro Verlust, heißt es in einem "News"-Bericht.
  • Die Verbindlichkeiten der Immobilien-Holding belaufen sich demnach auf fast zwei Milliarden Euro.
  • Im Juni verkaufte die Signa-Gruppe bereits das operative Kika/Leiner-Geschäft an den österreichischen Handelsmanager und Investor Hermann Wieser.
  • Die Immobilien der Kika/Leiner-Kette kaufte die Grazer Supernova-Gruppe. Kurz nach dem Verkauf meldete die heimische Möbelkette Insolvenz an.
  • Laut APA verbuchte das Unternehmen wegen hoher Abwertungen auf das Immobiliengeschäft einen Nettoverlust von gut einer Milliarde Euro, nach einem Plus von 732 Millionen im Jahr 2021.