Auf der Flucht
Familie getötet: Deutschland jagt den "Westerwald-Killer"
Am 6. April um 03.45 Uhr wählte eine 44-jährige Frau in Rheinland-Pfalz den Polizeinotruf. Als die Einsatzkräfte in einem Einfamilienhaus in der Ortschaft Weitefeld im Westerwald eintrafen, fanden sie jedoch nur noch drei Leichen vor.
Bei den Opfern handelt es sich um die 44-Jährige, ihren 47-jährigen Ehemann sowie den gemeinsamen 16-jährigen Sohn. Die Leichen wiesen sowohl Messerstiche als auch Schussverletzungen auf.
Wer ist der Verdächtige?
Die Ermittlungen – insbesondere die Auswertung der forensischen Spurenlage – führten schnell zu einem dringenden Tatverdacht gegen Alexander Meisner.
Der 61-Jährige stammt aus einem Nachbarort. Die Staatsanwaltschaft erwirkte in der Folge einen Haftbefehl gegen ihn.
Wer ist Alexander Meisner?
Für eine Öffentlichkeitsfahndung beschrieb die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Täter als 1,74 Meter groß und 74 Kilogramm schwer – mit braunen Haaren und blau-grauen Augen. Er habe Narben am rechten Oberarm, linken Unterarm sowie an einer Augenbraue. Auf dem Handrücken befindet sich ein Tattoo mit dem Namen "Katja" in russischer Schreibweise.
Laut deutschen Medienberichten wurde Meisner in Kasachstan geboren. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wanderte er gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern nach Deutschland aus.
Meisner ist den Behörden bekannt: Er hat bereits wegen eines versuchten Tötungsdelikts sowie weiterer Straftaten mehrere Jahre im Gefängnis verbracht.
Wo ist Alexander Meisner?
Beim Eintreffen der Polizei am Tatort wurde noch eine flüchtende Person beobachtet. Die Ermittler:innen gehen davon aus, dass es sich dabei um Meisner gehandelt hat – seitdem fehlt vom 61-Jährigen jedoch jede Spur.
Mittlerweile gingen hunderte Hinweise zu Meisners Aufenthalt ein, die Kriminalpolizei Koblenz hat nach eigenen Angaben zudem eine 100-köpfige Sonderkommission eingerichtet.
Eine Spur führt offenbar in die Wildnis: Eine Nachbarin bestätigte laut "Bild" der Polizei, dass der Deutsch-Kasache in der sowjetischen Armee gedient habe und wisse, "wie man wochenlang im Wald überlebt". Es wird vermutet, dass er sich im rund 3.000 Quadratkilometer großen Westerwald verstecken könnte.
Gibt es Hinweise auf das Motiv der Tat?
Der Leitende Oberstaatsanwalt sagte gegenüber dem "SWR", dass es aktuell noch keine konkreten Hinweise auf ein Motiv gebe, das über Vermutungen hinausgehe.
Auch sei derzeit keine direkte Verbindung zwischen dem mutmaßlichen Täter und den Opfern bekannt.
Gilt Meisner weiterhin als gefährlich?
Ja. Die Polizei warnt eindringlich davor, Alexander Meisner anzusprechen oder zu konfrontieren. Zwar gebe es keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung, dennoch müsse davon ausgegangen werden, dass der 61-Jährige gefährlich und gewaltbereit ist.
Er sei sich bewusst, dass er gesucht werde und fühle sich vermutlich "in die Enge gedrängt". Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass er weiterhin bewaffnet ist.
Zusammenfassung
- Der grausame Dreifachmord an einer Familie in Rheinland-Pfalz erschüttert weiterhin ganz Deutschland.
- Die Fahndung nach dem Hauptverdächtigen Alexander Meisner, der seit zehn Tagen auf der Flucht ist, läuft auf Hochtouren.
- PULS 24 beantwortet die wichtigsten Fragen zum Fall.