AFP

Rauf und runter

Börsen-Achterbahn: Angst-Index auf höchstem Stand seit 2020

Heute, 15:00 · Lesedauer 4 min

An den internationalen Aktienmärkten geht der Abverkauf weiter. Nach den asiatischen und europäischen Börsen folgen auch die US-Börsen mit einem weiteren Kursrutsch. Danach folgte eine wilde Achterbahn-Fahrt. Ein Angst-Indikator erreicht das höchste Niveau seit dem Corona-Crash im März 2020.

Donald Trumps Zoll-Rundumschlag hat am Ende der vergangenen Woche an den Börsen massive Kursverluste ausgelöst. Am Montag sollte sich zeigen: Der Abverkauf geht munter weiter. 

Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor bis zu neun Prozent, der deutsche DAX verlor zum Marktstart sogar zehn Prozent. Im Laufe des Tages erholte sich der deutsche Leitindex, nach den irren Aufholjagden an den New Yorker Börsen drehte der deutsche Index zwischenzeitlich aber sogar noch ins Plus.

Damit holte der DAX über 2.000 Punkte auf – nur, um dann umgehend wieder deutlich ins Minus zu rutschen. Zum Handelsschluss lag er wieder mehr als vier Prozent im Minus. 

Angst-Index auf Rekord-Hoch

Das spiegelte sich auch im Volatilitäts-Index VIX wider. Dieser wird oft als Gradmesser für die Nervosität und Angst an den Märkten gesehen.

Am Montagmorgen sprang der Kurs auf über 60 - höher war er nur während des Corona-Crashs im März 2020 und in der weltweiten Finanzkrise 2008. 

US-Börsen gehen weiter in die Knie

Am Montagnachmittag zeigten auch die Börsen in New York in die gleiche Richtung wie zuvor: rasant nach unten. 

Der S&P 500, ein Leitindex mit den 500 wertvollsten US-Unternehmen, gab zum Marktstart mehr als vier Prozent nach und rutschte damit unter die 5.000-Punkte-Marke. Seit dem Amtsantritt von Trump hat er damit rund ein Fünftel seines Werts verloren. 

Auch der Nasdaq 100 lag nach der "Opening Bell" am Nachmittag über vier Prozent im Minus.

Zu den größten Verlierern zählten erneut Aktien aus dem Tech-Sektor, etwa Tesla, Apple und Nvidia (alle rund -7 Prozent).

Irre Aufholjagd

Was in der Stunde danach folgte, grenzte an eine Achterbahn-Fahrt. Binnen weniger Minuten folgte eine irre Aufholjagd, die die großen US-Indizes sogar wieder ins Plus drückte – nur um dann doch wieder abzurutschen. 

Grund für die kurzzeitige Aufholjagd waren wohl Spekulationen, wonach Trump eine Aufschiebung der Zölle um 90 Tage erwäge. Wie "Bloomberg TV" berichtete, dementierte das Weiße Haus dies jedoch umgehend.

Wie lange könnte der Abwärtstrend andauern?

Das kann niemand seriös voraussagen. Schotten sich die Handelsblöcke immer weiter mit Zöllen ab, besteht die Gefahr einer weltweiten Rezession über einen längeren Zeitraum.

Wird jedoch der Handelskonflikt gelöst, könnte die Erleichterung schnell zu einem Anstieg an den Aktienmärkten führen. Viel hängt davon ab, ob US-Präsident Trump an seinem Kurs festhält oder sich doch zu einer Umkehr bewegen lässt.

Was raten Experten Privatanlegern in dieser Situation?

So unberechenbar die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ist, so unberechenbar bleiben die Aussichten für Aktienanleger. Auf kurze Sicht müssen sie mit weiteren Kursverlusten rechnen. Seit Donnerstag, dem Tag nach Trumps Zollankündigungen, geht es steil nach unten.

"Die Stimmung an der Börse ist so negativ wie lange nicht", beobachtet der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Keiner will in das fallende Messer greifen und von der nächsten Gegenzoll-Maßnahme eventuell aus Europa erwischt werden."

In vielen Depots haben sich in kurzer Zeit schon jetzt Verluste angesammelt oder sind Gewinne geschrumpft. Solange man nichts verkauft, sind das aber nur Buchverluste, in ein paar Monaten oder Jahren kann es schon wieder anders aussehen.

Insofern verweisen viele Experten auf eine alte Börsenregel: Nicht in Panik verkaufen, Krisen aussitzen und auf bessere Zeiten warten.

Zusammenfassung
  • An den internationalen Aktienmärkten geht der Abverkauf weiter.
  • Nach den asiatischen und europäischen Börsen folgen auch die US-Börsen mit einem weiteren Kursrutsch.
  • Ein Angst-Indikator erreicht das höchste Niveau seit dem Corona-Crash im März 2020.