Explosionsgefahr bei hunderten Boeing-Fliegern
Einem Bericht der US-amerikanischen Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA zufolge wurden in den Nähe des Treibstofftanks schlechte elektronische Isolierungen gefunden. "Wenn dieser Zustand nicht behoben wird, könnte dies zu einer Zündquelle im Kraftstofftank und einem anschließenden Brand oder einer Explosion führen", heißt es dazu von der FAA.
Der Fehler wurde in den Serien 777-200, -200LR, -300, - 300ER und 777F gefunden. Boeing selbst meldete die Sicherheitslücke - nun gibt es einen Vorschlag der FAA zur Behebung des Problems.
"Die vorgeschlagene Richtlinie würde die Installation einer elektrischen Verbindung und Erdung einer Komponente im mittleren Kraftstofftank erfordern. Es würde zu obligatorischen Service-Maßnahmen führen, die Boeing bereits im November 2023 beschrieben hat", sagte ein FAA-Sprecher in einer Erklärung.
Service durch Airlines
Boeing selbst sei Berichten zufolge jedoch nicht für die Behebung der Probleme verantwortlich. Das müssten die Betreiber und Fluggesellschaften erledigen. Dazu gebe es eine genaue Inspektion, dann würden spezielle Hülsen und Befestigungen am Treibstofftank installiert werden.
Wenn Boeing den Vorschlag der FAA annimmt, gilt eine Frist von 60 Monaten, um die Reparaturen durchzuführen. Das zeigt, dass von dem Defekt keine akute Gefahr ausgeht.
Keine "unmittelbare Gefahr"
"Dies ist kein direktes Problem der Flugsicherheit", beruhigte der Flugzeugbauer. "Die 777-Flotte ist seit fast 30 Jahren im Einsatz und hat über 3,9 Milliarden Passagiere sicher befördert", teilte der Konzern mit.
Seit 1995 heben Maschinen des Typs 777 inzwischen ab - Boeing lieferte davon bisher über 1.700 Stück aus.
Eine 777 geriet erst am Dienstag am Flug von London nach Singapur in ein massives Luftloch. Laut Daten der Plattform Flightradar sackte der Flieger um knapp 2.000 Meter ab. Dabei wurden Berichten zufolge 53 Passagiere verletzt, eine Person starb - wohl aufgrund eines Herzinfarktes.
-
Mehr lesen: Ein Toter und dutzende Verletzte bei Boeing-Flug
Zusammenfassung
- Boeing-777-Modelle sollen ein neues mutmaßliches Sicherheits-Risiko aufweisen. Im schlimmsten Fall könnten die Maschinen in der Luft explodieren.
- 300 Flugzeuge von American und United Airlines sollen davon betroffen sein.
- Einem Bericht der US-amerikanischen Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA zufolge wurden in den nähe des Treibstofftanks schlechte elektronische Isolierungen gefunden.
- "Dies ist kein direktes Problem der Flugsicherheit", beruhigte der Flugzeugbauer.
