APA/APA (AFP)/PAUL ELLIS

Englands Premier League pausiert für unbestimmte Zeit

Die englische Premier League lässt den Fußball-Betrieb für unbestimmte Zeit ruhen. Darauf einigten sich die 20 Clubs am Freitag. Zudem kündigten die Vereine an, ihren Spielern eine Gehaltskürzung von 30 Prozent vorzuschlagen. Erste Hilfe für untere Ligen wurde bereits fixiert.

Die englische Premier League lässt den Fußball-Betrieb für unbestimmte Zeit ruhen. Darauf einigten sich die 20 Clubs am Freitag. Zudem kündigten die Vereine an, ihren Spielern eine Gehaltskürzung von 30 Prozent vorzuschlagen. Erste Hilfe für untere Ligen wurde bereits fixiert.

"Die Saison 2019/20 wird erst fortgesetzt, wenn es sicher und angemessen ist", teilte die Liga, die zuvor offiziell bis 30. April unterbrochen war, auf ihrer Website mit. Gemeinsames Ziel sei es, "alle nationalen Liga- und Cupspiele zu spielen, damit die Integrität jedes Wettbewerbs gewahrt bleibt".

In der Diskussion um Gehaltskürzungen haben die Clubs der finanzkräftigsten Liga der Welt noch keine Einigkeit mit ihren Spielern erzielt. Gespräche zwischen Liga und Gewerkschaft (PFA) waren am Donnerstag erfolglos verlaufen. Die PFA monierte, Spieler sollten auf Gelder verzichten, während die Anteilseigner der Clubs verlustfrei durch die Coronavirus-Krise kommen würden und von dem Verzicht profitieren könnten.

Zumindest auf den Führungsebenen kam - vorerst ohne Einbeziehung der Spieler - am Freitag Bewegung rein. Man wolle den Kickern eine Gehaltskürzung in Höhe von 30 Prozent vorlegen, kündigte die Premier League an. Zum Vergleich: In der spanischen La Liga akzeptierten die Profis der Spitzenclubs FC Barcelona und Atletico Madrid eine vorübergehende Gehaltskürzung von 70 Prozent.

Dem Unterbau von der zweiten bis zur sechsten Liga greifen die Erstligisten mit 125 Millionen Pfund (142,5 Mio. Euro) unter die Arme. Der staatliche Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) und Bedürftige werden mit 20 Millionen Pfund (22,8 Mio. Euro) unterstützt.

Laut Englands Sportminister Nigel Huddleston ist es richtig, dass die Fußballer-Gehälter derzeit öffentlich zur Disposition stehen, während weniger gut bezahltes Club-Personal (teils unbezahlt, Anm.) beurlaubt sei. "Die Fußballverantwortlichen müssen sich der Kraft des Empfindens der Bevölkerung hierbei bewusst sein, und ich erwarte, dass sie in dieser Sache Leadership zeigen", sagte Huddleston.

Die Unsicherheit darüber, wie und wann es in der Premier League weitergeht, trägt mittlerweile kuriose Blüten. Wie das Onlinemagazin "The Athletic" berichtete, soll ein nicht näher benannter Oberhaus-Club vorgeschlagen haben, die Saison in China zu Ende zu spielen, weil sich das Land bereits von der Coronavirus-Pandemie erholt habe.

Zuvor hatten britische Medien von Überlegungen berichtet, die Saison im Sommer an ausgewählten Orten in England ohne Publikum zu Ende zu spielen. Alle ausstehenden Partien würden im Fernsehen übertragen. Mannschaften, Trainer und Mitarbeiter jedes Clubs müssten für zwei Monate ein eigenes Teamquartier beziehen, das von der Außenwelt isoliert ist, um die Gefahr einer Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus soweit wie möglich zu minimieren.

Bei aller Unsicherheit scheint derzeit nur eines fix: Die großen Fußballligen werden weiter alles versuchen, um die Meisterschaften noch fertig zu spielen.

ribbon Zusammenfassung
  • Zudem kündigten die Vereine an, ihren Spielern eine Gehaltskürzung von 30 Prozent vorzuschlagen.
  • Erste Hilfe für untere Ligen wurde bereits fixiert.
  • Darauf einigten sich die 20 Clubs am Freitag.
  • In der Diskussion um Gehaltskürzungen haben die Clubs der finanzkräftigsten Liga der Welt noch keine Einigkeit mit ihren Spielern erzielt.
  • Zumindest auf den Führungsebenen kam - vorerst ohne Einbeziehung der Spieler - am Freitag Bewegung rein.