Erleichterung in Israel: Freigelassene Geiseln in stabiler Verfassung

Die drei am Sonntag freigelassenen israelischen Geiseln sind nach Angaben des Krankenhauses, in das sie zunächst gebracht wurden, in stabiler Verfassung. Bereits die ersten Bilder der freigelassenen Geiseln sorgten für Erleichterung in Israel, weil diese selbstständig gehen konnten, sagt Israel-Korrespondent Segenreich bei PULS 24.

Nähere Angaben machte der stellvertretende ärztliche Direktor des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv am Montag nach den Eingangsuntersuchungen nicht. "Es wird noch ein paar Tage dauern, bis alle nötigen Untersuchungen abgeschlossen sind", sagte Sefi Mendelovich der "Times of Israel".

Terroristen hatten die drei jungen Frauen während des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem im Gazastreifen festgehalten. In dem Krankenhaus können sie nun in einem geschützten Rahmen wieder mit Angehörigen zusammen sein. Die Familien und auch das Forum der Geiselfamilien hatten darum gebeten, die Privatsphäre der Familien zu respektieren.

"Erleichterung" über Zustand der ersten Geiseln

Israel-Korrespondent Ben Segenreich sagt im Gespräch mit PULS 24, die ersten Bilder der drei am Wochenende freigelassenen Hamas-Geiseln hätten für "Erleichterung" in Israel gesorgt. "Sie konnten selbstständig gehen" und wirkten wohlauf. Zuvor hatte es Befürchtungen über den Gesundheitszustand der Geiseln gegeben. Der Zustand der übrigen Geiseln in Hamas-Gewalt ist noch unklar.

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"Bin zurück in meinem Leben"

Unterdessen drückte die freigelassene Geisel Emily Damari, die neben der israelischen auch die britische Staatsangehörigkeit hat, ihre Freude über die Freilassung nach 471 Tagen in Gefangenschaft auf ihrem Instagram-Account aus. "Ich bin zurück in meinem Leben, bei meinen Liebsten. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt", schrieb die 28-Jährige dort nach israelischen Medienberichten.

"Heute können wir uns endlich mit den Familien freuen, die ihre Angehörigen (...) wieder in die Arme schließen können", teilte der israelische Botschafter in Wien, David Roet, am Montag mit.

Hoffnung und Bangen

Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas gebe zwar Hoffnungen, sei für die Familien, deren Angehörige noch im Gazastreifen sind, aber auch mit Bangen verbunden. Israel habe einen hohen Preis für den Deal bezahlt, sagte Roet. Jetzt gehe es darum, die Hamas sowohl "militärisch als auch politisch" zu zerschlagen.

Auch Segenreich schildert die Stimmung in Israel ähnlich: Die Freilassung der Geiseln werde sich über Wochen und Monate ziehen, das dämpfe die Freude über die Freilassungen. Zudem könne sich die "Hamas als Siegerin inszenieren", wie sie das in den jüngsten Aufnahmen aus Gazastreifen macht.

Hamas-Inszenierung

Die Hamas sei zwar militärisch geschlagen und auf lange Zeit geschwächt, habe aber überlebt. Das verbucht sie als Sieg für sich und inszeniert sich dementsprechend. Die Zerstörung und das Leid, das die Hamas über den Gazastreifen gebracht hat, interessiert sie nicht.

Die Videos der Geiselübergabe suggerieren große Menschenmassen, die die Hamas unterstützen. Bilder aus anderen Blickwinkeln entlarven aber die Inszenierung der Hamas: Tatsächlich wurden wenige Menschen für die Aufnahmen dicht gedrängt.

ribbon Zusammenfassung
  • Drei israelische Geiseln, die während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 entführt wurden, sind nun in stabiler Verfassung in einem Krankenhaus bei Tel Aviv.
  • Die ersten Bilder der drei am Wochenende freigelassenen Hamas-Geiseln hätten für "Erleichterung" in Israel gesorgt, berichtet israel-Korrespondent Ben Segenreich.
  • Der israelische Botschafter in Wien, David Roet, erklärte, dass Israel einen hohen Preis für das Abkommen mit der Hamas bezahlt hat und betonte die Notwendigkeit, die Hamas zu zerschlagen.
  • Die Hamas sei zwar militärisch geschlagen und auf lange Zeit geschwächt, habe aber überlebt. Das verbucht sie als Sieg für sich und inszeniert sich dementsprechend.
  • Doch auch diese Inszenierung hat deutliche Risse.