Vergewaltigungsvorwurf: Französische Regisseure in Gewahrsam
Die 52-jährige Godrèche wirft Jacquot vor, während einer Beziehung, die sie mit 14 Jahren mit dem damals 40-Jährigen einging, einen schädlichen Einfluss auf sie gehabt zu haben. Die Beziehung dauerte von 1986 bis 1992, das Paar kaufte in dieser Zeit sogar eine Wohnung in Paris.
Dem Regisseur Doillon wirft sie vor, sie bei Dreharbeiten zu einem seiner Filme sexuell missbraucht zu haben.
Auch die Schauspielerin Isild Le Besco wirft Jacquot vor, sie während einer Beziehung zwischen 1998 und 2007 vergewaltigt zu haben. Die Beziehung begann, als sie 16 war und er 52.
Klage wegen sexueller Gewalt
Die 34-jährige Schauspielerin Julia Roy hat ebenfalls Klage gegen Jacquot wegen sexueller Gewalt eingereicht. Diese fand nach Angaben aus informierten Kreisen "in einem Umfeld von Gewalt und Gewissenszwängen statt, das mehrere Jahre anhielt".
Beide Regisseure trafen am Morgen in Begleitung ihrer Anwältinnen bei der Kriminalpolizei in Paris ein, wie ein AFP-Journalist beobachtete. Jacquot "kann sich endlich vor der Justiz erklären", sagte seine Anwältin Julia Minkowski und kritisierte, dass der Regisseur für eine Anhörung in Gewahrsam genommen worden sei.
Doillons Anwältin Marie Dosé sagte, eine Gewahrsamnahme "36 Jahre" nach den von Godrèche vorgebrachten Ereignissen sei durch nichts zu rechtfertigen.
"Ich weine"
Godrèche reagierte im Onlinedienst Instagram auf die Gewahrsamnahme: "Ich weine (...). Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, aber ich werde sie haben", erklärte sie und veröffentlichte ein Foto von sich als junges Mädchen mit Jacquot.
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Godrèche zählt in Frankreich zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der MeToo-Bewegung. Sie hatte bereits bei der Verleihung der César-Filmpreise eine Aufsehen erregende Rede zu dem Thema gehalten.
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Darin prangerte sie "das Ausmaß an Straflosigkeit, Leugnen und Privilegiertheit" im Film-Milieu an. Es dürfe nicht toleriert werden, dass die Filmkunst "als Deckmantel für den illegalen Handel mit jungen Mädchen" missbraucht werde.
Zusammenfassung
- Die französischen Filmregisseure Benoît Jacquot und Jacques Doillon wurden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs in Polizeigewahrsam genommen.
- Judith Godrèche, eine prominente Vertreterin der MeToo-Bewegung in Frankreich, wirft Jacquot vor, sie als Minderjährige vergewaltigt zu haben, und Doillon, sie als Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.
- Auch die Schauspielerinnen Isild Le Besco und Julia Roy haben Vorwürfe gegen Jacquot erhoben, wobei Le Besco eine Vergewaltigung während einer Beziehung zwischen 1998 und 2007 und Roy sexuelle Gewalt über mehrere Jahre hinweg anklagt.