APA/APA/AFP/GABRIEL BOUYS

Nach Paris verbietet auch Madrid alle Leih-Scooter

Gut ein Jahr nach Paris verbietet Madrid als zweite westeuropäische Hauptstadt den Verleih von E-Scootern. Die Maßnahme werde im Oktober in Kraft treten, teilte Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida mit. Man werde den drei Anbietern die Lizenzen entziehen, weil sie "sich nicht an Bedingungen gehalten haben, die wir zur Gewährleistung der Sicherheit von Fußgängern, insbesondere von älteren Menschen, gestellt haben.

Unsere Priorität ist die körperliche Unversehrtheit und die Sicherheit der Madrilenen", betonte er. Man habe nicht vor, anderen Unternehmen Lizenzen zu gewähren. Auch in Wien gab es immer wieder Diskussionen über die Einhaltung von Regeln.

In Madrid durften die drei Anbieter (Lime, Dott und Tier Mobility) bisher insgesamt 6.000 Elektroroller verleihen. Anders als in Paris wurde das Scooter-Verbot in der spanischen Hauptstadt ohne vorherige Bürgerbefragung beschlossen. In einer ersten Reaktion bat der Anbieter Lime um eine dringende Sitzung mit Martínez-Almeida.

E-Scooter gibt es in Madrid seit 2019. Zum Streitthema wurden sie dort, weil sie - wie auch anderswo, darunter auch in deutschen Städten - oft an verbotenen Stellen abgestellt werden, Gehwege blockieren und die Verkehrssicherheit gefährden. Der unzureichende Versicherungsschutz und das Fehlen von Schulungen, die die Unternehmen den Bürgern anbieten sollten, waren laut den Behörden weitere Gründe, die zum Verbot geführt hätten.

Die Lage hatte sich auch trotz der Verhängung tausender Geldstrafen in Höhe von 30 bis 200 Euro nicht gebessert. In Spanien gab es (wie auch anderswo) bereits zahlreiche E-Scooter-Unfälle, bei denen Menschen ums Leben kamen.

ribbon Zusammenfassung
  • Madrid verbietet ab Oktober den Verleih von E-Scootern, nachdem die Anbieter Lime, Dott und Tier Mobility ihre Lizenzen verlieren.
  • Die Entscheidung fiel ohne Bürgerbefragung und wurde wegen Sicherheitsbedenken und Nichteinhaltung von Bedingungen getroffen.
  • Trotz tausender Geldstrafen von 30 bis 200 Euro blieb die Situation unverändert.