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Afghanistan startet erste Polio-Impfkampagne für dieses Jahr

Afghanistan hat die erste Polio-Impfkampagne für dieses Jahr gestartet. Laut dem von den Taliban geführten Gesundheitsministerium sollen innerhalb von drei Tagen rund sechs Millionen Kinder unter fünf Jahren eine Impfung erhalten. Die Kampagne werde in 16 von insgesamt 34 Provinzen durchgeführt. Polio ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Kleinkindern dauerhafte Lähmungen hervorrufen und zum Tod führen kann.

Die auch als Kinderlähmung bekannte Krankheit ist im Zuge von Impfkampagnen in den meisten Ländern der Welt ausgerottet worden. Endemisch ist Polio noch in Pakistan und Afghanistan.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte kürzlich vor einem Anstieg an neuen Polio-Fällen in Afghanistan gewarnt. Demnach waren dort im vergangenen Jahr 25 Fälle durch Wildtypen des Polio-Erregers registriert worden. 2023 seien es lediglich sechs gewesen. Die Organisation hatte auch gewarnt, dass die Rückkehr Hunderttausender Afghanen nach Massenabschiebungen aus dem Nachbarstaat Pakistan das Risiko für eine Ausbreitung des Virus erhöhe.

Vor ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 hatten die islamistischen Taliban in den von ihnen kontrollierten Gebieten die Impfungen noch verboten. Die Vereinten Nationen (UNO) verhandelten jedoch erfolgreich über eine Wiederaufnahme des Impfprogramms.

ribbon Zusammenfassung
  • Afghanistan hat eine Polio-Impfkampagne gestartet, um innerhalb von drei Tagen sechs Millionen Kinder unter fünf Jahren zu impfen. Die Kampagne wird in 16 von 34 Provinzen durchgeführt.
  • Im vergangenen Jahr wurden in Afghanistan 25 Polio-Fälle durch Wildtypen registriert, während 2023 nur sechs Fälle gemeldet wurden. Die WHO warnt jedoch vor einem Anstieg der Fälle.
  • Die Rückkehr von Hunderttausenden Afghanen nach Massenabschiebungen aus Pakistan könnte das Risiko einer Virusausbreitung erhöhen. Vor 2021 hatten die Taliban Impfungen in ihren Gebieten verboten.