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Handelskrieg

Zollstreit: USA wollen China kein einseitiges Angebot machen

23. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

US-Präsident Donald Trump hat China im Zollstreit seinem Finanzminister Scott Bessent zufolge kein einseitiges Angebot gemacht. Es gebe keinen einseitigen Vorschlag des Präsidenten zur Deeskalation, sagte Bessent mehreren US-Medien zufolge nach einem Auftritt in der US-Hauptstadt Washington.

Beide Seiten würden darauf warten, miteinander zu sprechen, wird Bessent weiter zitiert. Er glaube nicht, dass eine der beiden Seiten denke, dass das aktuelle Zollniveau auf Dauer tragbar sei.

"Daher würde es mich nicht überraschen, wenn die Zölle einvernehmlich gesenkt würden."

Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass das Weiße Haus eine Senkung der hohen Zölle auf Waren auf China erwäge. In einigen Fällen sei eine Senkung um mehr als die Hälfte im Gespräch, so die Zeitung unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Allerdings habe Trump noch keine finale Entscheidung getroffen, schrieb das Blatt weiter.

Börsenrallye, obwohl Trump klaren Ansagen ausweicht

Angesprochen auf den Zollstreit mit China, sagte Trump, dass man eine "faire Einigung" mit China aushandeln werde. Auf die Frage, ob er sich aktiv mit den Chinesen austausche, reagierte der Republikaner etwas ausweichend: "Aktiv ... alles ist aktiv."

Trump hatte sich zuletzt immer wieder geweigert, Auskunft darüber zu geben, ob er im Zollstreit mit Chinas Staatschef Xi Jinping gesprochen habe.

Trotz der Ungewissheit haben die Börsen heute mit einer Kursrallye reagiert. Die jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump und die Aussicht auf niedrigere Zölle gegen China haben eine Börsenrally ausgelöst.

Der Dax notierte zum Handelsschluss am Mittwoch 3,1 Prozent höher bei 21.961,97 Punkten. Der EuroStoxx50 gewann 2,8 Prozent auf 5098,74 Zähler. Die wichtigsten US-Indizes lagen zwischen 1,3 und 2,7 Prozent im Plus.

"Noch vor Ostern war im Handelsstreit zwischen den USA und China nicht im Geringsten an Entspannung zu denken, und über die Feiertage legte US-Präsident Trump dann auch noch einmal gegen Fed-Chef Powell und dessen Geldpolitik nach", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Broker CMC Markets.

"Heute nun aber reichten zwei kurze Schlagzeilen, um die Investoren wieder in Kauflaune zu versetzen: Trump wolle 'nett' zu China sein und auch den Notenbankchef 'nicht entlassen'."

Video: Trump unter Druck

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump hat China im Zollstreit seinem Finanzminister Scott Bessent zufolge kein einseitiges Angebot gemacht.
  • Es gebe keinen einseitigen Vorschlag des Präsidenten zur Deeskalation, sagte Bessent mehreren US-Medien zufolge.
  • Beide Seiten würden darauf warten, miteinander zu sprechen, wird Bessent weiter zitiert.
  • Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass das Weiße Haus eine Senkung der hohen Zölle auf Waren auf China erwäge.