Wasserstoff
OMV begräbt ein Lieblingsprojekt von Sebastian Kurz
"Die nachhaltige Nutzung von Wasserstoff in Verkehr und Industrie ist hierbei eine unserer Prioritäten. Wir wollen Wasserstoff-Nation Nummer 1 werden und unser Know-How exportieren", erklärte der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz einst bei einem Besuch bei Magna in Steyr.
Auf den Wasserstoff-Zug sprang praktisch die gesamte ÖVP auf bis hin zu Karl Nehammer. Einzig, woher der noch immer ressourcenaufwändig zu produzierende Wasserstoff herkommen soll, wurde bis heute nie beantwortet.
Nun macht ausgerechnet die teilstaatliche OMV dem ÖVP-Plan einen Strich durch die Rechnung: Sie schließt sämtliche Wasserstoff-Tankstellen in Österreich.
Rentiert sich nicht
Warum? Die mangelnde Wirtschaftlichkeit. Es rentiert sich also schlicht nicht. Das, obwohl die OMV schon lange vor Kurz die eigentlich zukunftsträchtige Energie (zumindest für den Flug- und Schiffsverkehr) auf dem Schirm hatte. Bereits 2012 wurde in Wien-Floridsdorf eine Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen. Die Nachfrage blieb allerdings aus.
Laut der Statistik Austria sind derzeit nur 62 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen in Österreich angemeldet. Laut der "Krone" gibt es 5 Privatbesitzer – der Rest wird von Unternehmen betrieben.
Wie die "Presse" schreibt, werden in Graz zur Zeit Wasserstoffbusse der Firma Hyundai getestet. Hyundai plane auch, im kommenden Jahr einen Vertrieb von Wasserstoff-Lkws aufzubauen. Das Unternehmen zeigte sich gegenüber der Zeitung überrascht über die Schließung der OMV-Tankstellen. Hyundai habe aber hierzulande nie an Privatpersonen verkauft, sondern nur an Unternehmen, von denen einige ihre Autos firmenintern betanken könnten.
OMV setzt auf Strom
Die börsennotierte OMV will in Zukunft ihr "Engagement im Bereich der Elektromobilität" ausbauen. So soll über die OMV eMotion ein "flächendeckendes Schnellladenetzwerk" aufgebaut werden.
Wasserstoff bleibt für die OMV aber im industriellen Bereich relevant. Noch heuer soll in Wien Schwechat eine erste Elektrolyseanlage mit einer Produktionskapazität von 10 Megawatt (MW) in Betrieb genommen werden. In einer größeren Anlage (140 MW), die bis 2027 geplant ist, soll weiterer grüner Wasserstoff produziert werden, so das Unternehmen.
Wann Wasserstoff tatsächlich sinnvoll ist
Zusammenfassung
- Die teilstaatliche OMV schließt sämtliche von ihr betriebenen öffentlichen Wasserstoff-Tankstellen in Österreich.
- Der Betrieb in Wien sei bereits eingestellt.
- Im Lauf des Sommers sollen nun die Standorte Graz, Innsbruck, Asten und Wiener Neudorf dazukommen, bestätigte der Energiekonzern der APA Berichte der "Kronen Zeitung" und "Der Presse".
- Die OMV begründet den Schritt mit mangelnder Wirtschaftlichkeit.