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Signa-Gründer in U-Haft

Haftrichter-Protokolle: Darum brauchte Benko zwei Luxusvillen

Heute, 10:06 · Lesedauer 3 min

Signa-Gründer René Benko sitzt seit Jänner in Untersuchungshaft. Vor der Haftrichterin erklärte der Ex-Milliardär nun, warum seine Familie zwei Luxusvillen in Innsbruck gemietet hat.

Auch in den kommenden Monaten muss René Benko in der Justizanstalt Wien-Josefstadt hinter Gittern bleiben. Die nächste Haftprüfungsverhandlung findet spätestens am 10. Juni statt, wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn bestätigte.


Bei der bislang letzten Haftverhandlung am 7. April ortete die zuständige Richterin bei Benko weiterhin Tatbegehungsgefahr.

Laut Protokollen, aus denen die "Krone" zitiert, erkundigte sich die Haftrichterin unter anderem nach einer Wohnung in der Wiener Innenstadt, dem Goldbunker der Ingbe-Stiftung in Liechtenstein und nach hochpreisigen Uhren, die Benko seinen Söhnen geschenkt haben soll.

Zwei Villen parallel gemietet

Ein zentrales Thema der Verhandlung war auch der Vorwurf der betrügerischen Krida. Die Richterin prüfte, ob Benko seine Gläubiger geschädigt haben könnte, und stellte Fragen zu den Mietverhältnissen zweier Luxusvillen vor und nach seiner Privatinsolvenz.

So hatte der Signa-Gründer im Oktober 2023 eine Mietvorauszahlung für eine Villa im Innsbrucker Stadtteil Hungerburg für vier Jahre geleistet. Währenddessen übernahm Benkos Mutter ab Februar 2024 die Miete für die bekannte "Villa N" in Igls


Benko erklärte die Anmietung des Objekts in Hungerburg damit, dass sich seine Frau Nathalie "für unter der Woche ein normales Familienleben, kein großes Haus, ohne Personal beziehungsweise einen Rückzugsort" gewünscht habe. Aus diesem Grund habe man die Villa im Oktober 2023 gemietet.

Wochentags Rückzugsort, am Wochenende Luxusvilla

Laut den Protokollen erkundigte sich die Haftrichterin daraufhin, weshalb zwei Villen parallel gemietet wurden. "Weil meine Frau vorgehabt hat und ich auch, mit den Kindern nur unter der Woche dort zu wohnen und am Wochenende in der großen Villa", erklärte Benko. Aufgrund der geringen Distanz zwischen den beiden Objekten sei das "ein zu bewerkstelligender Aufwand gewesen".


Die Richterin entgegnete kritisch: "Zwei Objekte zu mieten ist aber doch nicht das Verhalten von jemandem, der im Privatkonkurs ist?" Der Ex-Signa-Chef betonte, dass er die Villa in Hungerburg "Ende September oder Anfang Oktober 2023" angemietet habe - "und zu dem Zeitpunkt war der Privatkonkurs für mich nicht absehbar."

Video: Sigi Wolf über René Benko und Karl-Heinz Grasser

Zusammenfassung
  • Signa-Gründer René Benko sitzt seit Jänner in Untersuchungshaft.
  • Vor der Haftrichterin erklärte der Ex-Milliardär nun, warum seine Familie zwei Luxusvillen in Innsbruck gemietet hat.