Pakete DHLAPA/AFP

Paket-Explosionen

Explodiertes Sexspielzeug als russischer Sabotage-Akt?

Heute, 15:33 · Lesedauer 2 min

Im Juli 2024 explodierten an verschiedenen europäischen Flughäfen Pakete mit Sexspielzeug und Massagekissen. Verletzt wurde niemand, das Potenzial für verheerende Schäden sei aber enorm gewesen. Hinter den Explosionen soll der russische Geheimdienst stecken, heißt es nun laut einer neuen ARD-Doku.

Am 20. Juli 2024 explodiert am Flughafen Leipzig ein Paket in einem Container. Am Tag darauf wiederholt sich der Vorfall in der Nähe von Warschau. Noch einen Tag später entzündet sich am DHL-Gelände in der Nähe des englischen Flughafen Birmingham ein weiteres Paket. 

Zumindest das Paket in Leipzig hätte sich bereits an Bord einer Maschine befinden sollen, wegen einer Verspätung steckte es noch im Container fest. Zu Schaden kam niemand, die Löscharbeiten dauerten jedoch jeweils Stunden.

Die Vermutung: Russische Sabotage steckt hinter den mysteriösen Paket-Explosionen. Das bestätigt nun die ARD-Doku "Sabotage: Deutschland in Putins Visier", die auf Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" fußt.

Sexspielzeug und Massagekissen

Konkret soll der russische Militärgeheimdienst GRU hinter der Operation stehen. Er soll noch für Dutzend weitere Vorfälle verantwortlich sein.

Über sogenannte "Wegwerf-Agenten", die nicht offiziell Teil des GRU sind, sollen die Pakete im Sommer 2024 gepackt worden sein. Ihr Inhalt: Massagekissen, Sexspielzeug und ein versteckter Brandsatz mit Zeitzünder. Im Auto seien die Pakete dann quer durch Europa transportiert worden. Schließlich seien sie in der Hauptstadt Litauens, Vilnius, scharf gestellt worden und über eine DHL-Annahmestelle an Bord der verschiedenen Flieger gelangt. 

Insgesamt seien zehn Personen - etwa in Litauen, Polen, England und Bosnien-Herzegowina - beteiligt gewesen. Einige von ihnen sollen auch schon festgenommen worden sein.

Ziel Russlands sei es gewesen, die Gesellschaft und Politik zu verunsichern, um so die Unterstützung für die Ukraine zu schmälern.

Russland weist Vorwürfe zurück

Die russische Botschaft in Berlin wies die Anschuldigungen zurück und sprach stattdessen von "Paranoia" und "Verschwörungstheorien"

Indes gehen die Ermittlungen "sehr intensiv" weiter, sagte eine Sprecherin des deutschen Bundesinnenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. 

"Wir können definitiv konstatieren, dass in Deutschland die Gefahr durch Sabotage oder entsprechende Vorbereitungshandlungen auch durch russische Stellen seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine stark gestiegen ist", wird die Sprecherin in der "Bild" zitiert.

Video: Sabotage-Akte als Russlands Waffe?

Zusammenfassung
  • Im Juli 2024 explodierten an verschiedenen europäischen Flughäfen Pakete mit Sexspielzeug und Massagekissen.
  • Verletzt wurde niemand, das Potenzial für verheerende Schäden sei aber enorm gewesen.
  • Hinter den Explosionen soll der russische Geheimdienst stecken, heißt es nun laut einer neuen ARD-Doku.