250 Kilogramm schwer
Fund von Kriegsbombe: Zugsperre und Evakuierung in Tirol
Die Bombe wurde gegen 13.40 Uhr im Zuge von Grabungsarbeiten mit einem Bagger nahe der Geleise entdeckt, sagte ein Polizeisprecher zur APA. Nach Entschärfung durch den Entminungsdienst konnten die ÖBB am Abend wieder den Betrieb aufnehmen.
Die Fliegerbombe wurde abtransportiert, die Evakuierungen konnten aufgehoben werden, sagte der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant von Kufstein, Christoph Moser. Kurz nach 19.00 Uhr wurde schließlich auch die Bahnsperre aufgehoben und der Zugverkehr wieder aufgenommen, teilten die ÖBB mit.
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Es sei aber davon auszugehen, dass es noch den ganzen Abend hindurch zu Einschränkungen und Verzögerungen kommen können, baten die Verantwortlichen um Verständnis. Bereits am Nachmittag hatte ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair dies gegenüber der APA in Aussicht gestellt. Schließlich könne - auch wenn man das "Go" erhalte - nicht alles sofort wieder auf Knopfdruck hochfahren.
Komplette Bahnhofssperre
War zwischenzeitlich eine Weiterfahrt mit dem Zug in Richtung Innsbruck möglich, wurde der Bahnhof am späten Nachmittag wieder komplett gesperrt.
Der Grund: Die Entschärfungsarbeiten hatten begonnen. Kurz nach Bekanntwerden der Sperre war ein Schienenersatzverkehr für den Fern- und Regionalverkehr eingerichtet worden.
Für die Strecken zwischen Wörgl und Kufstein im Unterland sowie Wörgl und Hopfgarten im Brixental wurden Busse organisiert.
400 Personen evakuiert
Nach bisherigen Informationen waren bis zu 400 Personen in den umliegenden Häusern und Straßen von den Evakuierungen betroffen, sagte der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant von Kufstein, Christoph Moser, zur APA.
Es hätten sich aber wohl nicht alle Betroffenen auch zu dem Zeitpunkt zuhause befunden. Die in Sicherheit gebrachten Personen fanden beim Haus der Feuerwehr Wörgl Unterkunftsmöglichkeiten.
Galerie: Zugsperre am Bahnhof Wörgl
Zubringer auf Inntalautobahn nicht befahrbar
Der Radius der Sperren rund um den Fundort wurde am Nachmittag auf 200 Meter verdoppelt. Kurz vor Start der Entschärfung wurden dann auch sämtlich Personen, die sich im Freien in einem Radius von 400 Meter vom Fundort entfernt befanden, aufgefordert, den Bereich zu verlassen.
Indes wurde am Nachmittag auch der Zubringer zur Inntalautobahn (A12) bei Wörgl-Ost aus Sicherheitsgründen vorerst gesperrt. Der Verkehr auf der Autobahn selbst war hingegen weiter nicht betroffen.
Auch anderswo Zugausfälle
Unterdessen kam es aufgrund der Situation rund um die Bombe in Unterland auch anderswo zu Zugausfällen, berichtete ÖBB-Sprecher Gasser-Mair der APA. Dies ließe sich nicht verhindern.
Zum einen musste man die Züge, die auf der Strecke unterwegs waren, aber aufgrund der Sperre in Wörgl nicht durchkamen, irgendwo abstellen. Zum anderen stellte die Personaldisposition ein Problem dar.
So gab es Lokführer, die derzeit nicht aus Kufstein in Richtung Innsbruck kommen konnten, dort aber eigentlich für Anschlusszüge vorgesehen waren. Bei nur wenigen betroffenen Zügen wäre dies kein Problem gewesen, nicht aber in dieser Situation. Von landesweiten, flächendeckenden Ausfällen von Zügen könne aber keine Rede sein, betonte der Bahnsprecher.
Zusammenfassung
- Der Fund einer 250 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg nahe dem Bahnhof im Tiroler Wörgl (Bezirk Kufstein) hat Mittwochnachmittag zu einer Sperre des Zugverkehrs sowie Evakuierungen der umliegenden Häuser geführt.
- Nach Entschärfung durch den Entminungsdienst konnten die ÖBB am Abend wieder den Betrieb aufnehmen.
- Die Fliegerbombe wurde abtransportiert, die Evakuierungen konnten aufgehoben werden.