UK: Staatliche Hilfe für Sex-Party-Unternehmen
Das Geschäft mit digitaler Erotik und Sex boomt – unter anderem aufgrund der Corona-Krise. Nun sicherte sich offenbar auch die britische Regierung einen Teil von dem Kuchen. Laut einem Bericht von CNN holte sich "Killing Kittens" – ein Unternehmen, dass Partys für Erwachsene in London und New York veranstaltet – eine Förderung in Höhe von 170.000 Pfund (knapp 190.000 Euro).
Future Fund
Das Geld stammt aus dem "Future Fund". Dieser wurde im April vom britischen Finanzminister Rishi Sunak präsentiert und soll "innovativen" Unternehmen helfen, die Corona-Krise zu überleben. Werden die Vergabekriterien erfüllt, erhalten Unternehmen bis zu 5 Millionen Pfund in Form von Wandelanleihen, wenn sie den gleichen Betrag von Dritten aufbringen. Bisher haben 429 Unternehmen in Summe 20 Millionen Pfund erhalten, berichtet The Economist.
Boris, der stille Partner
Darunter nun auch "Killing Kittens", die via Crowdfunding die notwendige Summe sammelte und damit die Kriterien erfüllte. Emma Sayle, die Geschäftsführerin, gibt sich gegenüber CNN süffisant. Sie hätte "Boris nie als stillen Partner in Betracht gezogen", konnte sie sich einen Seitenhieb gegen Premier Boris Johnson nicht verkneifen. Wird das Darlehen nicht zurückgezahlt, wird es übrigens in Eigenkapital umgewandelt – damit würde das britische Volk einen Anteil von 1,47 Prozent an der Firma bekommen. Das Steuergeld will Sayle für eine App und ein soziales Netzwerk ausgeben, nicht für Orgien, stellt sie klar.
Digitale Erotik
Die Corona-Krise sorgte vor allem während des Lockdowns in vielen Ländern für erhöhte Zugriffe auf erotische Angebote im Netz. "Killing Kittens" registrierte eine Steigerung von 330 Prozent bei den Zugriffen, "Pornhub" erkärte bereits Mitte März, dass der weltweite Verkehr um 11,6 Prozent gestiegen sei.
Bryony Cole, Gründerin der "Sextech School", die Unternehmer und Investoren den Markt näherbringt, bescheinigt der digitalen Erotik einen Aufschwung in diesem Jahr. "Vor allem Dating-Apps, Sexspielzeug und Pornos boomen während der Pandemie. Wir suchen online nach mehr Intimität oder nach Möglichkeiten, uns selbst zu unterhalten", sagte sie gegenüber CNN.
Zusammenfassung
- Die britische Regierung investierte knapp 190.000 Euro in ein Start-Up, das erotische Partys organisiert.
- Das Geschäft mit digitaler Erotik und Sex boomt - unter anderem aufgrund der Corona-Krise.
- Nun sicherte sich offenbar auch die britische Regierung einen Teil von dem Kuchen.
- Bisher haben 429 Unternehmen in Summe 20 Millionen Pfund erhalten, berichtet The Economist.
- Emma Sayle, die Geschäftsführerin, gibt sich gegenüber CNN süffisant.