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Signa: Familie Benko Privatstiftung ist pleite

Die "Familie Benko Privatstiftung" brachte den Insolvenzantrag am Landesgericht Innsbruck ein. Diese Stiftung besitzt die Mehrheits-Anteile an der insolventen Signa Holding.

Die Familie-Benko-Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck ist pleite. Die Stiftung rund um den Gründer der Immobiliengruppe Signa, René Benko, beantragte am Gründonnerstag in Eigeninitiative ein Konkursverfahren am Landesgericht Innsbruck.

Das bestätigten die Kreditschutzverbände KSV1870, AKV und Creditreform am Donnerstagnachmittag. Die 2001 von Ingeborg und René Benko gegründete Stiftung ist mit 1,12 Mrd. Euro überschuldet.

Das Konkursverfahren wurde von Insolvenzrichter Hannes Seiser bereits eröffnet. Zum Stiftungsvermögen gehören laut Insolvenzantrag im Wesentlichen diverse Anteile an Signa-Gesellschaften.

Die ehemals als "René Benko Privatstiftung" - seit 2013: Familie Benko Privatstiftung - beziffert die Aktiva laut Alpenländischen Kreditorenverband mit 21,54 Mio. Euro. Die mittelbare und unmittelbare Beteiligung an der Signa Holding wird dabei mit Null bewertet.

Mit 1,12 Mrd. Euro überschuldet

Inwieweit die Aktiva - sie sollen nahezu vollständig aus "Intercompany"-Forderungen bestehen - tatsächlich werthaltig seien, werde sich im Laufe des Konkursverfahrens zeigen, so die Gläubigerschützer. Die Bezeichnung "Intercompany" bezieht sich laut KSV1870 "wohl auf Gesellschaften der Signa-Sphäre".

Den Aktiva stehen den vorgelegten Unterlagen zufolge Gesamtforderungen von 854,19 Mio. Euro von 25 Gläubigern sowie zusätzlich nachrangige und Intercompany-Forderungen in Höhe von 284,63 Mio. Euro gegenüber. Macht in Summe knapp 1,14 Mrd. Euro.

Knapp 700 Mio. Euro, also ein Großteil der rund 854 Millionen, sollen sich laut KSV1870 auf "Verbindlichkeiten aus Optionsverträgen im Insolvenzfall" beziehen.

Der Stiftungsvorstand erkläre dazu, dass dieser Bereich vermutlich deutlich geringer ausfallen werde, als hier ein Ansatz zum Nominale erfolgt sei, so die Gläubigerschützer.

Knapp 50 Mio. Euro entfielen auf Kreditschulden und etwas über 20 Mio. Euro auf Intercompany-Verbindlichkeiten.

Bei den angeführten Verbindlichkeiten ist allerdings noch nicht berücksichtigt, dass die Privatstiftung Mitbeklagte in zwei Schiedsverfahren ist, bei dem es laut Insolvenzeröffnungsantrag um einen Streitwert von rund 1 Mrd. Euro geht.

Keine Arbeitnehmer betroffen

Nach Eigenangaben der Schuldnerin seien keine Arbeitnehmer:innen, aber 25 Gläubiger betroffen.

Die Anmeldefrist für Forderungen endet am 8. Mai 2024. Die erste Tagsatzung zur Prüfung der angemeldeten Forderungen findet dann am 22. Mai statt.

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Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Signa-Gruppe hätten nun neben den Firmengründer René Benko, der als Einzelunternehmer ebenfalls insolvent ist, auch die Familie Benko Privatstiftung getroffen, so Insolvenzexperte Klaus Schaller.

In der Vergangenheit habe es viele Spekulationen darüber gegeben, inwieweit es Vermögensbewegungen von Herrn René Benko in Richtung der Familie Benko Privatstiftung gegeben haben könnte, fügte Schaller hinzu.

Bisher sei dem Insolvenzverwalter von Benko als Einzelunternehmer, Rechtsanwalt Andreas Grabenweger, und damit den betroffenen Gläubigern ein Einblick in die Vermögenssituation der Familie Benko Privatstiftung verwehrt geblieben.

"Durch die nunmehrige Insolvenzeröffnung über die Familie Benko Privatstiftung erwarten sich die Gläubiger, dass zusätzliche Informationen generiert werden können", sagte Insolvenzexperte.

Insolvenzrichter Seiser betreut sowohl das Insolvenzverfahren der Privatstiftung als auch das Konkursverfahren von Benko als Einzelunternehmer. 

Details zur Familie-Benko-Privatstiftung

Zum Stiftungsvermögen gehören laut Insolvenzantrag im Wesentlichen diverse Anteile an Signa-Gesellschaften. Die Werthaltigkeit dieser Beteiligungen ist aber im Hinblick auf die Insolvenzfälle fraglich.

Konkret ist die Privatstiftung laut AKV-Angaben mit 10,1 Prozent an der Signa Holding GmbH, mit 25 Prozent an der Signa RFR International Projektbeteiligung GmbH, zu knapp 32,4 Prozent an der Supraholding GmbH sowie zu jeweils 100 Prozent an der Familie Benko 2017 Zwei GmbH, der Familie Benko 2018 Fünf GmbH und der ARP Seventeen GmbH beteiligt.

Weiters sei die Stiftung Kommanditistin an der Entra drei GmbH&Co KG und an der Supraholding GmbH & CO KG.

Stiftungen sind gesetzlich so geregelt, dass kaum Informationen nach außen dringen müssen - Transparenz ist also kaum erforderlich. Die Satzung, Stimmrechtsanteile, was genau drin ist, wer Geld erhalten kann und vieles mehr ist für Außenstehende nicht einsehbar.

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ribbon Zusammenfassung
  • Die Familie Benko Privatstiftung brachte den Insolvenzantrag am Landesgericht Innsbruck ein.
  • Diese Stiftung besitzt die Mehrheits-Anteile an der insolventen Signa Holding.