Attensam nach "Abschaum"-Sager: Möchte mich zutiefst entschuldigen
In einem am Montag erschienen "Standard"-Interview mit dem Chef der Hausbetreuungsfirma Attensam, sprach sich deren Besitzer Oliver Attensam für eine Lohnerhöhung für Mitarbeiter der Branche aus. "Wir müssen von ganz unten weg, höher hinauf. Wenn wir alle teurer werden, kann der Kunde nicht einen Billigen nehmen. Wir können nicht den Abschaum, der überbleibt, als Mitarbeiter bekommen, sondern wir müssen schauen, dass wir gute Leute haben. Gut bezahlen, lang halten."
Diese Formulierung hat unter anderem auf Twitter für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Unter anderem die ehemalige Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein kritisierte Attensam scharf: "Arbeitskräfte als Abschaum zu bezeichnen, darf nicht unwidersprochen bleiben", fand sie und formulierte einen offenen Brief an Oliver Attensam.
https://twitter.com/BirgitHebein/status/1516161994768121856
Attensam: "Genau das Gegenteil von dem, was ich ausdrücken wollte"
Attensam reagierte am Dienstag per Aussendung. Für die "falsche Wortwahl" entschuldige er sich "zutiefst". "Dieses Wording spiegelt in keiner Weise meine Einstellung gegenüber Mitarbeitenden und Arbeitssuchenden wider – ich entschuldige mich bei all jenen Menschen, die sich durch diese Wortwahl angegriffen fühlen, das war zu keinem Zeitpunkt meine Intention." Er lege Wert auf Chancengleichheit bei Arbeitssuchenden, "unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Nationalität und Hautfarbe". Er beschäftige Menschen aus mehr als 20 Nationen, Respekt sei "meine oberste Prämisse und Voraussetzung für eine Unternehmenskultur, die nachweislich einen starken Fokus auf die Mitarbeitenden legt".
Das Wort Abschaum hätte Ausdruck der geringen Wertschätzung gegenüber der Reinigungsbranche sein sollen. "Leider ist daraus genau das Gegenteil von dem, was ich ausdrücken wollte, entstanden – das tut mir sehr leid", so Attensam.
Zusammenfassung
- Oliver Attensam, Chef der Hausbetreuungsfirma gleichen Namens, entschuldigt sich nach Aufregung um ein Interview, in dem er über "Abschaum" unter Arbeitssuchenden sprach.
- "Wir können nicht den Abschaum, der überbleibt, als Mitarbeiter bekommen, sondern wir müssen schauen, dass wir gute Leute haben", sagte Attensam laut "Standard".
- Diese Formulierung hat unter anderem auf Twitter für einen Sturm der Entrüstung gesorgt.
- Unter anderem die ehemalige Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein kritisierte Attensam scharf: "Arbeitskräfte als Abschaum zu bezeichnen, darf nicht unwidersprochen bleiben", fand sie.
- Attensam reagierte am Dienstag per Aussendung. Für die "falsche Wortwahl" entschuldige er sich "zutiefst".
- Das Wort Abschaum hätte Ausdruck der geringen Wertschätzung gegenüber der Reinigungsbranche sein sollen. "Leider ist daraus genau das Gegenteil von dem, was ich ausdrücken wollte, entstanden – das tut mir sehr leid", so Attensam.