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Wahlkampf-Finale

Ludwig: "Viel erreicht, aber noch viel zu tun"

Heute, 15:00 · Lesedauer 4 min

Der Wien-Wahlkampf ging am Freitag ins Finale. Grüne, NEOS und die SPÖ warben auf ihren Abschlusskundgebungen noch einmal um Stimmen.

Bürgermeister Michael Ludwig beging am Viktor-Adler-Markt in Favoriten – wo sich die Menschen in Regenjacken, Regenmanteln und unter roten Regenschirmen versammelten - das Wahlkampffinale seiner SPÖ.

"Wer Ludwig will, wählt SPÖ" steht auf dem Plakat auf der Bühne, auf der Wiens SPÖ-Chef schließlich Platz einnimmt. "Wir sind keine Schönwetterpartei, wir sind eine Partei die auch in schwierigen Zeiten zusammenhält und deutlich macht, wofür wir stehen", betont Ludwig passend zum regnerischen Wetter.

"Alles getan gegen einen Kanzler Kickl"

Die SPÖ sei ein "Gegenmodell zu reaktionären und konservativen Kräften" und die "starke Stimme auf der Seite der Menschen, wenn es darum geht für Fortschritte anzukämpfen, für ein gemeinsames Wien". Gleich zu Beginn seiner Rede schießt Ludwig dann gegen die FPÖ.

Ob es der SPÖ Wien nicht genutzt hätte, wenn es in der Regierung doch einen Bundeskanzler Kickl gegeben hätte, sei Ludwig oft gefragt worden. Das hätte der SPÖ in der Dramaturgie beim Wahlkampf vielleicht geholfen, meint er. "Ich habe alles drangesetzt, dass es keinen Bundeskanzler Kickl gibt", betont aber der SPÖ-Chef.

Man müsse das Land schützen, vor "rechtsextremen Kräften, vor einem Kanzler Herbert Kickl".

Keine Koalition mit der FPÖ

Dementsprechend schließt Ludwig es auch aus, in Zukunft eine Koalition mit der FPÖ zu schließen. "Mit einer FPÖ können wir keine Koalition schließen, nicht im Bund und nicht in Wien", betont Wiens SPÖ-Chef.

Aber zurück zum Wahlkampf: Dieser sei "relativ kurz, aber intensiv gewesen". Ludwig hebt bei seiner Rede die bisherigen Errungenschaften der SPÖ hervor: Die Roten hätten Verantwortung übernommen und dafür gesorgt, dass es in Wien keine Mieterhöhungen im Gemeindebau gibt. Er lobt auch das "gut funktionierende Gesundheitswesen" in Wien. Man wolle auch in den nächsten Jahren "von unserem Budget 3,3 Milliarden investieren für Spitäler" und die "dezentralen Gesundheitseinrichtungen weiter ausbauen".

Man habe "viel erreicht", habe aber "noch viel zu tun" - auch für die Mädchen und Frauen in Wien. 

"Gebt mir die Möglichkeit, Wiens Bürgermeister zu sein"

Es gehe bei der Wahl um "viel", es gehe um Wien. Es sei keine Selbstverständlichkeit in einer Demokratie zu leben – "nicht in der Welt und nicht in unserer Geschichte", betont Ludwig. 

Gerade deshalb will die SPÖ die nächsten Stunden nutzen, um die Menschen zu motivieren zur Wahl zu gehen. "Gebt mir bitte die Möglichkeit auch in Zukunft Wiener Bürgermeister zu sein und eine starke Stimme für unser Wien", meint Ludwig abschließend.

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"Starkes und grünes Ergebnis"

Zeitlich zu den Roten fand auch das Wahlkampffinale der Grünen statt. Diese zeigten sich im "Podium" des Architekturzentrums im Wiener Museumsquartier kämpferisch.

Ihr Ziel: ein starkes und "grünes Ergebnis" für Wien. Der Kampf um die Stimmen gehe bis Sonntag weiter. Für Ex-Justizministerin Alma Zadić sei vor allem Bildung ein wichtiges Anliegen. Denn im Hinblick auf die vergangenen Jahre habe man im Bereich Bildung in Wien "versagt". Schuld daran seien die pinken Koalitionspartner der roten Gemeinde gewesen.

Das unterstützt auch Spitzenkandidatin Judith Pühringer: NEOS haben im Bereich Bildung "alles liegen gelassen". Es sei ein "trauriger Befund", betont sie. "Kein Kind in Wien hat nach fünf Jahren NEOS Bildungspolitik bessere Chancen in Wien", so Pühringer.

Richtungsentscheidung am Sonntag

Sie ist fest davon überzeugt, dass die Wiener Grünen hier "bessere Vorschläge" haben. Nicht nur NEOS ernteten grüne Kritik im Wahlkampffinale, sondern auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Vor allem beim Thema: Wohnen. "SPÖ verscherbelt ein Erbe", kritisiert Pühringer im Hinblick auf die Wohnsituationen im Gemeindebau und generell in der österreichischen Hauptstadt.

Ein weiteres, bedeutendes "Anliegen" der Wiener Grünen sei das Thema: Sicherheit und Gewaltschutz. "Wir wollen, dass sich Menschen in Wien sicher fühlen", sagt Zadić. Sicherheit soll auf den Straßen, aber auch unter den vier Wänden, vor allem für Frauen gewährleistet werden.

"Wir haben am Sonntag eine Richtungsentscheidung vor uns", betont Bundessprecherin Leonore Gewessler. 

Zusammenfassung
  • Der Wien-Wahlkampf ging am Freitag ins Finale. Grüne, NEOS und die SPÖ warben auf ihren Abschlusskundgebungen noch einmal um Stimmen.
  • Bürgermeister Michael Ludwig beging am Viktor-Adler-Markt in Favoriten – wo sich die Menschen in Regenjacken, Regenmanteln und unter roten Regenschirmen versammelten - das Wahlkampffinale seiner SPÖ.
  • Man habe "viel erreicht", habe aber "noch viel zu tun", meint Ludwig, der darauf hofft, weiterhin Wiener Bürgermeister und "eine starke Stimme für Wien" zu sein.
  • Die Wiener Grünen zeigten sich im "Podium" des Architekturzentrums im Wiener Museumsquartier kämpferisch. Ihr Ziel: ein starkes und "grünes Ergebnis" für Wien.