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Krebs-Gefahr bei Haar-Pflege: Tausende Klagen gegen L'Oreal und Revlon

Über 8.000 Klagen laufen in den USA gegen Hersteller von Haar-Produkten, darunter auch die Kosmetikriesen L'Oreal und Revlon. Ihre chemischen Haarglättungsprodukte sollen das Risiko für Gebärmutterkrebs verdoppeln.

Die Kläger hätten ausreichend Beweise vorgelegt, dass die Unternehmen fahrlässig gehandelt, die Produkte fehlerhaft konzipiert und die Kunden nicht vor den Risiken gewarnt hätten, begründete US-Bezirksrichterin Mary Rowland in Illinois am Montag die Zulassung der Verfahren.

Die Klagen betreffen neben L'Oréal und Revlon auch eine Reihe kleinerer Kosmetikfirmen, darunter einige mit Sitz in Indien. Die Produkte, die Chemikalien zur dauerhaften Glättung von strukturiertem Haar enthalten, werden vor allem an afroamerikanische Frauen verkauft.

Gebärmutterkrebs-Risiko verdoppelt

Die ersten Klagen wurden eingereicht, nachdem eine Studie der National Institutes of Health im Oktober 2022 ergeben hatte, dass Frauen, die die Produkte mehrmals im Jahr verwendeten, ein mehr als doppelt so hohes Risiko hatten, an Gebärmutterkrebs zu erkranken.

Nach Bekanntwerden der ersten Klagen hatte L'Oreal erklärt, man sei "von der Sicherheit unserer Produkte überzeugt und glaubt, dass die kürzlich gegen uns erhobenen Klagen keine rechtliche Grundlage haben". Ein Vertreter von Revlon hatte zuvor gegenüber Reuters erklärt, das Unternehmen glaube nicht, dass die Wissenschaft einen Zusammenhang zwischen chemischen Haarglättungsprodukten und Krebs herstelle.

ribbon Zusammenfassung
  • Über 8.000 Klagen laufen in den USA gegen Hersteller von Haar-Produkten, darunter auch die Kosmetikriesen L'Oreal und Revlon.
  • Ihre chemischen Haarglättungsprodukte sollen das Risiko für Gebärmutterkrebs verdoppeln.
  • Nach Bekanntwerden der ersten Klagen hatte L'Oreal erklärt, man sei "von der Sicherheit unserer Produkte überzeugt und glaubt, dass die kürzlich gegen uns erhobenen Klagen keine rechtliche Grundlage haben".
  • Die ersten Klagen wurden eingereicht, nachdem eine Studie der National Institutes of Health im Oktober 2022 vorlag.