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Gold und "Notgroschen": Benkos geheimer Tresor in Liechtenstein

Eigentlich gab Signa-Gründer René Benko Ende März an, dass er nur mehr von 3.700 Euro monatlich lebe. Er brauche die Unterstützung seiner Familie. Doch wie Recherchen zeigen, dürfte sich Benko schon vor der Pleite abgesichert haben. In Liechtenstein soll er Gold und "Notgroschen" via einer Stiftung in einem Tresor gebunkert haben.

Signa-Gründer René Benko hat sich über Jahre ein undurchsichtiges Gestrüpp an Gesellschaften aufgebaut. Nicht ohne Grund. Recherchen von "Krone" und "News" legen nahe, dass er Vermögensverschiebungen zwischen jenen Gesellschaften verschleiern wollte. 

Schon bevor die Zahlungsunfähigkeit von Signa-Holding und weiteren Gesellschaften 2023 bekannt wurde, suchte Benko im August 2023 nach einer Geldspritze. Diese hätte von einem Fonds aus Korea kommen sollen. Doch von dort kam stattdessen eine Absage. 

Aktien gegen Villen

Nur einen Tag später soll die Stiftung "INGBE" mit Sitz in Liechtensteins Hauptstadt Vaduz 578.905 Aktien an die Signa Prime AG übertragen haben, wie "Krone" und "News" recherchierten. Im Gegenzug sollen sechs Villen am Gardasee an die Signa Holding gegangen sein.

Damals waren die Aktien 46 Millionen Euro wert, wenige Monate später, nach der Pleite der Signa Prime, praktisch wertlos. 

Goldbunker in Vaduz? 

Die "INGBE"-Stiftung ist laut "Krone" und "News" der letzte Tresor Benkos. Denn auch die Familie Benko Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck meldete vor Ostern Insolvenz an. Die "INGBE" soll im Besitz von beträchtlichen Goldbestände sein. Mit Stand Sommer 2022 soll Gold im Wert von 45 Millionen Euro gebunkert sein. Außerdem sollen in mehreren Schließfächern verschiedener Banken drei Millionen Schweizer Franken und zwei Millionen US-Dollar lagernd sein. Auch die Villen am Gardasee gehören der Stiftung. 

Benko soll sich laut den Berichten in Fürstentum Liechtenstein also abgesichert haben, während er Ende März bei seinem Insolvenzverwalter angab, seinen Lebensunterhalt "nur durch die Unterstützung seiner Familie bestreiten" zu können. Er gab an, monatlich 3.700 Euro zu verdienen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Eigentlich gab Signa-Gründer René Benko Ende März an, dass er nur mehr von 3.700 Euro monatlich lebe. Er brauche die Unterstützung seiner Familie.
  • Doch wie Recherchen zeigen, dürfte sich Benko schon vor den zahlreichen Pleiten rund um sein verschachteltes Konglomerat abgesichert haben.
  • In einer Stiftung sollen Gold im Wert von 45 Millionen, Millionen an Dollar und Franken und sechs Villen geparkt sein.