Gastro-Obmann gegen österreichweite 2G-Plus-Regelung
Pulker rechnet damit, dass die Gastronomie Ende der Woche erfahren wird, ob sie am 13. Dezember wieder aufsperren darf. Er hofft auf eine Öffnung, räumt aber gegenüber der APA ein, dass eine seriöse Prognose derzeit nicht möglich sei. Er drängt auf Klarheit so rasch wie möglich, weil die Wirte rund zehn Tage Vorlaufzeit hätten. Sollte das Datum nicht halten, geht Pulker von weiteren Stornierungen im Tourismus aus. Am schlimmsten wäre es, wenn der Lockdown für die Gastronomie so wie vergangenen Winter erneut immer wieder verlängert würde. Letztlich hatte die Branche voriges Jahr mehrere Monate geschlossen.
Handel bereitet sich auf Öffnung vor
Im Gegensatz zur Gastronomie geht der Handel davon aus, am 13. Dezember fast alle Geschäfte wieder aufsperren zu dürfen. Die Ausnahme bildet Oberösterreich, wo der Lockdown aufgrund der hohen Infektionszahlen voraussichtlich bis zum 17. Dezember dauern wird. Die Handelsbranche bereitet sich auch darauf vor, am Sonntag den 19. Dezember außertourlich auszusperren, um einen Teil des umsatzstarken Weihnachtsgeschäftes nachzuholen.
Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer, spricht im PULS 24 Interview nach den Beratungen mit der Regierung über ein mögliches Lockdown-Ende.
Pulker gegen 2G-Plus in Gastro
Ob und unter welchen Bedingungen auch die Gastronomie wieder öffnen darf, ist eine Woche nach Inkrafttreten des Lockdowns nämlich mehr als ungewiss. Experten hatten zuletzt Zweifel geäußert, dass der 20-tägige Lockdown ausreichend sein wird, um die Spitäler zu entlasten. Als fix gilt, dass für Ungeimpfte der Lockdown weitergeht. Für Geimpfte und Genesene brachte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Wochenende die 2G-Plus-Regel ins Spiel. Geimpfte und Genesene müssen dann für Restaurantbesuche zusätzlich einen negativen Coronatest vorweisen.
Von österreichweit 2G-Plus hält Pulker wenig, weil die Testinfrastruktur außerhalb Wiens nicht funktioniere. Schon bei der 2G-Regel ohne zusätzlicher Testpflicht seien weniger Leute gekommen. Nach 20 Monaten Pandemie sei die Stimmung entsprechend schlecht.
Pulker berichtete von Mitarbeitern, die sich geweigert hätten, ein weiteres Mal auf Kurzarbeit zu gehen. Bei 20 Tagen gehe sich das mit Urlaub und Zeitausgleich aus, länger aber nicht. Auch würden Österreicher, aber auch Saisonniers, in die Schweiz gehen, weil dort die Wintersaison stattfinde.
Handel: 17 Prozent fürchten Insolvenz
Zurück zum Handel: Auch dort gibt es Existenzängste. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Handelsverbands kann jede fünfte Handelsfirma das Weihnachtsgeld nicht zeitgerecht auszahlen. 17 Prozent fürchten gar eine Insolvenz in den nächsten drei Monaten. Ein Drittel der Händler sieht sich gezwungen, Personal zu reduzieren. Die Zustimmung zur Sonntagsöffnung am 19. Dezember ist groß, 70 Prozent der 236 befragten Händler sind dafür.
Zusammenfassung
- Gastronomie-Spartenobmann Mario Pulker hält wenig von einer österreichweiten 2G-Plus-Regelung in der Gastronomie, weil die Testinfrastruktur außerhalb Wiens nicht funktioniere.
- Schon bei der 2G-Regel ohne zusätzlicher Testpflicht seien weniger Leute gekommen. Nach 20 Monaten Pandemie sei die Stimmung entsprechend schlecht.
- Pulker rechnet damit, dass die Gastronomie Ende der Woche erfahren wird, ob sie am 13. Dezember wieder aufsperren darf.
- Er hofft auf eine Öffnung, räumt aber gegenüber der APA ein, dass eine seriöse Prognose derzeit nicht möglich sei.
- Im Gegensatz zur Gastronomie geht der Handel davon aus, am 13. Dezember fast alle Geschäfte wieder aufsperren zu dürfen.
- Die Ausnahme bildet Oberösterreich, wo der Lockdown aufgrund der hohen Infektionszahlen voraussichtlich bis zum 17. Dezember dauern wird.