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Gas-Lieferstopp: Preise bleiben laut Experten stabil

Nach dem Gaslieferstopp an die OMV aus Russland müssen die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten in der anstehenden Heizsaison nicht mit spürbaren Preissteigerungen rechnen. "Eine solche Situation ist an den Märkten bereits erwartet worden. Außerdem haben die Lieferanten ihre Preise für diesen Winter weitgehend abgesichert", sagte E-Control-Ökonom Johannes Mayer.

Auch für Kunden mit variablen Verträgen dürften die Folgen des Lieferstopps gering bleiben. "Wenn man einen solchen Vertrag abgeschlossen hat, wird man das geringfügig spüren. Die Auswirkung ist aber enden wollend."

Konsumenten mit sogenannten Float-Tarifen stehe nach aktuellem Stand maximal eine Erhöhung von ein bis zwei Euro pro Monat ins Haus, schätzt Mayer.

Lieferstopp seit Samstagfrüh

Im Großhandel hatte der Gaspreis am Freitag auf knapp 47 Euro pro Megawattstunde (MWh) zugelegt, im Tagesverlauf beruhigte sich der Preis aber wieder auf das Niveau vor der Ankündigung des Lieferstopps an die OMV, der seit Samstag, 6 Uhr, in Kraft ist.

Für die Preise am europäischen Markt habe die Aussetzung der Lieferungen ohnehin nur eine geringe Strahlkraft. "Die OMV ist ja nur ein Vertragspartner der Gazprom. Außerdem läuft ja auch der Transitvertrag durch die Ukraine noch bis Ende des Jahres", gab der Experte zu bedenken.

Video: Einsicht in OMV-Verträge

Preise dürften stabil bleiben

Längerfristig, also über den Winter 2024/2025 hinaus, sei die Entwicklung des Preisniveaus aktuell schwer abschätzbar. "Wir sehen schon, dass die Märkte nervös sind", so Mayer.

Aus heutiger Sicht gehe der Markt allerdings davon aus, dass die Preise auch im vierten Quartal des kommenden Jahres stabil bleiben. "Das ist für die Haushalte eine gute Nachricht."

Gas fließt nach Österreich

 

Der Lieferstopp dürfte indes nur die OMV betreffen. Über die Ukraine fließe weiterhin russisches Gas zum Knotenpunkt Baumgarten nach Österreich, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, teilte die Regulierungsbehörde E-Control mit.

Wem dieses Gas gehört, wisse man nicht, "aber es kommt Gas rein", erklärte Mayer.

Hintergrund des Gaslieferstopps an die OMV ist das Urteil eines Schiedsgerichts, mit dem der OMV 230 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen wurden. Die OMV kündigte daraufhin an, die Zahlungen an die Gazprom einzustellen, um sich die zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte am Freitagabend betont, dass der Lieferstopp angesichts gefüllter Gasspeicher für Österreich verkraftbar sei. Auch die OMV selbst und die Regulierungsbehörde E-Control waren diesbezüglich um Beruhigung bemüht.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Gaslieferstopp an die OMV aus Russland müssen die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten in der anstehenden Heizsaison nicht mit spürbaren Preissteigerungen rechnen.
  • "Eine solche Situation ist an den Märkten bereits erwartet worden", sagte E-Control-Ökonom Johannes Mayer.
  • Der Lieferstopps an die OMV ist seit Samstag, 6 Uhr, in Kraft.
  • Über die Ukraine fließe weiterhin russisches Gas zum Knotenpunkt Baumgarten nach Österreich, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, teilte die Regulierungsbehörde E-Control mit.