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Vermehrt Berichte über Gewalt auf Migrationsroute in Panama

Wegen zahlreicher Fälle sexualisierter Gewalt auf der Migrationsroute durch den Darién-Dschungel zwischen Mittel- und Südamerika hat Panamas Ombudsmann bei der Generalstaatsanwaltschaft die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens beantragt. Es gebe Berichte über mindestens 400 Opfer seit April vergangenen Jahres, sagte Ombudsmann Eduardo Leblanc am Dienstag (Ortszeit). Organisierte Kriminalität sei Teil des Problems.

Der Darién liegt an der Grenze zwischen dem südamerikanischen Land Kolumbien und dem mittelamerikanischen Panama. Mehr als eine halbe Million Menschen begab sich im vergangenen Jahr auf den Weg durch den unwegsamen Tropenwald - eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihrer Heimat, wobei die meisten nordwärts in die USA weiterziehen, wo sie sich bessere Lebensbedingungen erhoffen. Von Panama sind es noch Tausende Kilometer bis zur US-mexikanischen Grenze.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) berichtete im Februar von vermehrten Fällen von sexualisierter Gewalt im Darién, von unliebsamen Berührungen bis hin zu Vergewaltigungen. Bewaffnete Männer hätten teils ganze Gruppen von bis zu 200 Menschen - vor allem Frauen - festgehalten und gezwungen, sich zu entkleiden, um sie sexuell zu missbrauchen. Im vergangenen Jahr durchquerten Behördenangaben zufolge mehr als 520.000 Menschen die Region, darunter 113.000 Kinder.

ribbon Zusammenfassung
  • Panamas Ombudsmann hat ein Ermittlungsverfahren wegen zahlreicher Fälle sexualisierter Gewalt auf der Migrationsroute durch den Darién-Dschungel beantragt. Seit April letzten Jahres gibt es Berichte über mindestens 400 Opfer.
  • Mehr als eine halbe Million Menschen durchquerten im letzten Jahr den gefährlichen Darién-Dschungel, um vor Armut, Gewalt und politischen Krisen zu fliehen. Die meisten ziehen weiter in die USA.
  • Ärzte ohne Grenzen berichtete im Februar von vermehrten Fällen von sexualisierter Gewalt im Darién. Bewaffnete Männer halten teils Gruppen von bis zu 200 Menschen fest, um sie sexuell zu missbrauchen.