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Corona in Südchina sorgt für weniger Sortiment und höhere Preise in Europa

Wegen eines Corona-Ausbruchs unter Hafenarbeitern im südchinesischen Yantian stockt der weltweite Frachtverkehr. Die Auswirkungen sind größer als beim Stau im Suezkanal und sind auch bei Handelsketten in Österreich spürbar.

Die spektakuläre Havarie der "Ever Given" im Suezkanal Ende März sorgte für Chaos bei den weltweiten Lieferketten. Auch aktuell gibt es eine Containerkrise, diesmal allerdings ausgelöst durch einen weniger spektakulären Zwischenfall. Ein Corona-Ausbruch unter Hafenarbeitern im südchinesischen Yantian sorgt dort seit Wochen für Stau in dem wichtigen Frachthafen. Die Auswirkungen sind laut Experten viel weitreichender als die Suezkanal-Havarie.

Die Folge sind Verzögerungen und Lieferengpässe, die sich auch auf die Endverbraucher in Europa auswirken. So wird etwa die Möbelhandelskette Ikea ihr Sortiment für das kommende Geschäftsjahr reduzieren. Geplant ist offenbar "eine Reduzierung des gesamten Sortimentsvolumens in Europa um rund fünf Prozent und in Nordamerika um rund vier Prozent", wie die "Wirtschaftswoche" erfuhr. In Zahlen dürfte es sich um 600 Artikel weniger handeln, so Schätzungen. So will die Kette verhindern, dass Kunden aufgrund der Lieferschwierigkeiten vor leeren Regalen stehen.

Kleineres Sortiment und höhere Preise

Auch beim Möbel- und Dekoanbieter Butlers zeichnet sich aktuell ab, dass Artikel "zeitweise ausverkauft sein werden" - auch in Österreich wie der "Kurier" berichtet. Nicht viel anders ist es bei den Baumärkten. Auch Hornbach spürt die angespannte Logistiksituation, ebenso die Schuhhandelskette Deichmann, berichtet die "Wirtschaftswoche" weiter. Auch der Diskonter Hofer befürchtet "zeitliche Verzögerungen" aufgrund "anhaltender logistischer Herausforderungen hinsichtlich grenzüberschreitender Lieferungen".

Auch Preissteigerungen sind nicht ausgeschlossen. Die Verzögerungen sorgen für höhere Kosten, gleichzeitig sinken Umsätze, weil Produkte fehlen. Raoul Roßmann, Chef der Drogeriekette Rossmann, sagte etwa dem "Handelsblatt": "Der starke Anstieg bei den Frachtkosten wird auf jeden Fall zu Preiserhöhungen im Handel führen." Ganz ähnlich äußerte sich der Chef des Modediscounters Kik, Patrick Zahn. 

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Corona-Ausbruch unter Hafenarbeitern im südchinesischen Yantian sorgt dort seit Wochen für Stau in dem wichtigen Frachthafen. Die Auswirkungen sind laut Experten viel weitreichender als die Suezkanal-Havarie.
  • Die Folge sind Verzögerungen und Lieferengpässe, die sich auch auf die Endverbraucher in Europa auswirken. So wird etwa die Möbelhandelskette Ikea ihr Sortiment für das kommende Geschäftsjahr reduzieren.
  • Geplant ist offenbar "eine Reduzierung des gesamten Sortimentsvolumens in Europa um rund fünf Prozent und in Nordamerika um rund vier Prozent", wie die "Wirtschaftswoche" erfuhr.
  • Auch beim Möbel- und Dekoanbieter Butlers zeichnet sich aktuell ab, dass Artikel "zeitweise ausverkauft sein werden" - auch in Österreich wie der "Kurier" berichtet. Nicht viel anders ist es bei den Baumärkten.
  • Auch Preissteigerungen sind nicht ausgeschlossen. Die Verzögerungen sorgen für höhere Kosten, gleichzeitig sinken Umsätze, weil Produkte fehlen.
  • Raoul Roßmann, Chef der Drogeriekette Rossmann, sagte etwa dem "Handelsblatt": "Der starke Anstieg bei den Frachtkosten wird auf jeden Fall zu Preiserhöhungen im Handel führen."