Benko trotz Pleite im Prunk-Palast: "Andere sperrt man ein"

Signa-Gründer René Benko ist aufs Existenzminimum gepfändet. Er lebt mit seiner Familie allerdings weiterhin in seiner Protz-Villa in Innsbruck-Igls. Die monatliche Miete von 238.500 Euro bezahlt seine Mutter. Menschen vor Ort finden das eine "Frechheit" - Café Puls hat sich umgehört.

Die etwa 5.500 Quadratmeter große Benko-Villa war früher ein Schlosshotel, 2016 kaufte die Wiener Schlosshotel Igls Betriebs GmbH & Co KG die Liegenschaft. Die Gesellschaft gehört zur Laura-Privatstiftung, die von René Benko und seiner Mutter begründet wurde.

Die Villa strotzt vor Luxus, es gibt laut "Standard"-Bericht eine Grottenlandschaft im Untergeschoß, im Obergeschoß dafür Taschen- und Schuhzimmer. Der insolvente Unternehmer lebt dort samt Familie, obwohl er aufs Existenzminimum gepfändet ist.

Bei seinem Insolvenzantrag gab der Signa-Gründer ein monatliches Einkommen von rund 3.700 Euro an, er könne seinen Lebensunterhalt "nur durch die Unterstützung seiner Familie (insbesondere seiner Mutter) bestreiten", wurde er im April in der "Tiroler Tageszeitung" zitiert.

So auch bei der Villa. Im September sei der monatliche Nettohauptmietzins auf 238.500 Euro fixiert worden, damals sei ein neuer Hauptmietvertrag mit Benkos Mutter abgeschlossen worden. Darin enthalten ist laut "Standard" auch die Miete für das bewegliche Inventar - sie beläuft sich auf 57.500 Euro. Bezahlt von Benkos Mutter, darf die Familie weiterhin in der Villa leben. 

Benkos Mutter soll sich die Miete leisten können, da sie als Begünstige Ausschüttungen der liechtensteinischen Ingbe-Stiftung und von der österreichischen Laura-Privatstiftung bekommt. 

"Irgendwo muss er wohnen"

Wie finden das die Menschen in Igls? "Irgendwo a Frechheit", war vor dem Café Puls Mikrofon zu hören. "Das ist ein Wahnsinn, was da abgeht in Österreich. Wenn man bei der richtigen Partei ist, wenn man die richtigen Freunde hat, kein Problem. Andere sperrt man ein", meinte ein anderer. 

"Die Art und Weise, wie er sich verhält, über welche Leichen er geht und wie er jetzt da steht, das finde ich einfach unzumutbar", so das Urteil eines Mannes. 

Eine ältere Dame meinte jedoch: "Irgendwo muss er wohnen. Weil im Obdachlosenheim werden sie ihn nicht nehmen".

ribbon Zusammenfassung
  • Signa-Gründer René Benko ist aufs Existenzminimum gepfändet.
  • Er lebt mit seiner Familie allerdings weiterhin in seiner Protz-Villa in Innsbruck-Igls.
  • Die monatliche Miete von 238.500 Euro bezahlt seine Mutter.
  • Menschen vor Ort finden das eine "Frechheit" - Café Puls hat sich umgehört.