Benko-Festnahme: Diese Razzien fanden zeitgleich statt
An mehreren Standorten in Tirol, Vorarlberg und Wien fanden am Donnerstag, während Benko festgenommen und nach Wien gebracht wurde, mehrere Hausdurchsuchungen statt. Dabei ging es um unterschiedliche Ermittlungsstränge in der Causa Signa/Benko, teilte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Donnerstagabend mit.
Beweismittel gesichert
Basis für die Razzien waren laut der Ermittlungsbehörde neue Ergebnisse aus den bisherigen Ermittlungen. Bewilligt hatte die Hausdursuchungen das Wiener Landesgericht für Strafsachen. Sichergestellt wurden Unterlagen, Vermögenswerte und Datenträger samt Daten auf Anordnung der WKStA und der "Soko Signa" des Bundeskriminalamts (BK), ging aus der Mitteilung hervor. Die beschlagnahmten Beweismittel werden nun ausgewertet.
WKStA-Oberstaatsanwalt: Benko unter Verdacht
Oberstaatsanwalt René Ruprecht im PULS 24-Interview.
Diese Ermittlungen führten zu Razzien:
Untersucht werden ein mutmaßlicher Investmentbetrug rund um das Projekt Franz am Bahnhofsplatz in München. Benko und ein weiterer Beschuldigter sollen Verantwortliche eines ausländischen Staatsfonds veranlasst haben, mittels Anleihen in das Immobilienprojekt in München zu investieren. Tatsächlich soll der Anleiheerlös nicht zur Gänze in das vereinbarte Projekt investiert, sondern ein Großteil des Geldes zweckwidrig verwendet worden sein, schreibt die WKStA.
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Großgläubiger Benkos bzw. der Signa ist etwa der Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala. Offen ist, ob dieser Staatsfonds hierbei gemeint ist.
Chalet N. und Bankkredit
Rund um einen möglichen COFAG-Förderungsbetrug bei Chalet N. in Lech am Arlberg wird gegen Benko, eine weitere beschuldigte Person sowie unbekannte Täter wegen Betrugs und Förderungsmissbrauch ermittelt - dies im Zusammenhang mit Förderungen der COVID 19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) für den Betrieb des Chalet N. in Lech als Hotel, wo auch namhafte ÖVP-Regierungspolitikerinnen aus der vergangenen ÖVP-Sebastian-Kurz-Zeit geweilt haben sollen.
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Dritter Ermittlungsstrang, dessentwegen es am Donnerstag zu Hausdurchsuchungen kam, sei "Betrug betreffend Bankkredit-Verlängerung", so die WKStA. Hier gibt es den Verdacht auf Betrug im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Vortäuschen unter anderem der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Signa-Gruppe und ihrer Zahlungswilligkeit bei der Verlängerung eines Bankkredits. Ermittelt wird gegen Benko und eine weitere Person.
Benko hat alle Vorwürfe gegen ihn stets zurückgewiesen - es gilt die Unschuldsvermutung.
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René Benko: Vom Milliardär zum Häftling
Zusammenfassung
- Signa-Pleitier René Benko wurde am Donnerstag festgenommen und in eine Wiener Justizanstalt gebracht, wo am Freitag über eine etwaige U-Haft entschieden wird.
- Zeitgleich fanden mehrere Hausdurchsuchungen statt.
- Basis für die Razzien in Vorarlberg, Wien und Tirol waren laut der Ermittlungsbehörde neue Ergebnisse aus den bisherigen Ermittlungen.
- Sichergestellt wurden Unterlagen, Vermögenswerte und Datenträger - sie werden nun ausgewertet.