Randale beim Grazer Derby: Polizei ermittelt gegen Hooligans
Das hat ein Nachspiel: Rund 60 Anzeigen, zehn Wegweisungen, acht verletzte Matchbesucher, zwei verletzte Polizisten, ein Verletzter ohne Fremdeinwirken, ein beschädigtes Polizeifahrzeug.
Nach den Ausschreitungen beim ÖFB-Cup-Spiel zwischen Sturm Graz und dem GAK wertet die Polizei im Zuge von Ermittlungen jetzt Videoaufnahmen aus, um die Drahtzieher der Randale ausfindig zu machen. Die Stadtpolitik lädt für Dienstag zu einem Stadion-Sicherheitsgipfel, um künftig gewalttätige Übergriff im Liebenauer Stadion zu verhindern.
Grazer Cup-Derby: Ermittlungen laufen
Die Randale gingen laut Polizei zum größten Teil von Sturm-Hooligans aus. Bei einem Marsch von der alten Sturm-Heimstätte "Gruabn" zur Merkur-Arena in Liebenau soll vor allem ein Mann als Einpeitscher fungiert haben. Diese sei auch Inhalt der Ermittlungen.
Ein GAK-Fan-Stand wurde noch vor dem Match geplündert, die dort arbeitenden Frauen erlitten einen Schock. Die "Kleine Zeitung" berichtete am Montag, dass unter jenen Männern, die den Stand überfielen, auch zwei Lehrpersonen gewesen sein könnten.
Auf Nachfrage der "APA" bei der Polizei wolle man das weder bestätigen noch dementieren. Bei der Exekutive geht man von 40 bis 50 führend wirkenden Personen bei den Gewalttaten aus.
Präventiver Sicherheitsgipfel
Bauliche Schwächen wurden von Hooligans ausgenutzt, um mit Anhängern der Gegenseite aneinander zu geraten. Dutzende Polizisten verhinderten Prügeleien. Nach dem Match kam es auf dem Weg in die Innenstadt erneut zu Auseinandersetzungen.
Seitens der Landespolizeidirektion hieß es auf Anfrage, dass man seit vorigem Jahr mit den Vereinen und den Fanklubs in Kontakt stehe: "Die Gespräche gab und gibt es, auch vor jedem Spiel", sagte ein Polizeisprecher.
Es seien auch Vorschläge gemacht worden, etwa zur baulichen Adaptierung des Stadions wie etwa höhere Absperrungen und spezielle Drehkreuze, die nicht so einfach übersprungen werden könnten.
Der für das Stadion zuständige Stadtrat Manfred Eber (KPÖ) äußerte sich am Montag besorgt über die jüngsten gewalttätigen Übergriffe. Oberstes Ziel sei es, solche brutale Vorfälle, wie sie im Stadion stattgefunden haben, künftig zu verhindern.
Daher sei der Sicherheitsgipfel initiiert worden. Dabei sollen nicht nur die Ereignisse "gründlich rekonstruiert" werden, sondern Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.
Sowohl die Vereine, die als Veranstalter die Verantwortung bei den Spielen trügen, als auch die Security-Firmen und die Sicherheitsbehörden würden gemeinsam daran arbeiten, um die Sicherheit der Fans und aller Beteiligten zu gewährleisten, sagte Eber.
Zusammenfassung
- Nach den Ausschreitungen beim ÖFB-Cup-Spiel Sturm Graz gegen GAK wertet die Polizei im Zuge von Ermittlungen jetzt Videoaufnahmen aus, um die Drahtzieher der Randale ausfindig zu machen.
- Die "Kleine Zeitung" berichtete am Montag, dass unter jenen Männern, die den Stand überfielen, auch zwei Lehrpersonen gewesen sein könnten.
- Die Stadtpolitik lädt für Dienstag zu einem Stadion-Sicherheitsgipfel, um künftig gewalttätige Übergriff im Liebenauer Stadion zu verhindern.