Sturm gegen GAK im ÖFB-Cup nur mit Mühe weiter
Gregory Wüthrich hatten den Favoriten zuvor zwar programmgemäß in Führung gebracht (5.). Michael Cheukoua (31.) und Yannick Oberleitner (37.) sorgten für die Wende. Das 2:1 hätte wegen Handspiels des Torschützen aber nicht zählen dürfen. Kurios: Oberleitner traf später auch ins eigene Tor (58.) zum 2:2.
Das 199. Grazer Pflichtspiel-Derby schrieb vor dem Anpfiff Negativschlagzeilen. Nach Ausschreitungen im und um das Stadion, die Verletzte und Festnahmen zur Folge hatten, fanden Sicherheitsbesprechungen statt. Die Partie fand aber wie geplant statt.
Im Vorjahr war es ebenfalls im Achtelfinale zum ersten Grazer Derby seit 15 Jahren gekommen. Es endete mit einem knappen 1:0-Sieg des Favoriten. Diesmal schien es nicht so eng zuzugehen. Doch die Anfangsphase täuschte.
Sturms Abwehrchef Wüthrich brachte schon nach 247 Sekunden eine Freistoßflanke von Jusuf Gazibegović mit einem wuchtigen Kopfball im linken Eck unter (5.). Der GAK ließ den Erzrivalen nach dem frühen Dämpfer schalten und walten, konnte sich in letzter Konsequenz aber auf eine geordnete Fünferkette verlassen.
Sturm verabsäumte es bei aller Dominanz nachzulegen und verfiel zunehmend in Passivität. Stefan Hierländer konnte eine Hereingabe nicht verhindern und Cheukoua traf im Zentrum mit links aus der Drehung (31.).
Der Ausgleich aus dem sprichwörtlichen Nichts leitete eine Phase der kollektiven Hektik ein, die der GAK gleich noch einmal nutzte: Der agile Cheukoua schmiss sich in einen Eckball und Oberleitner bugsierte den Ball - unbemerkt vom Schiedsrichterteam um Harald Lechner - in der Drehbewegung mit dem Ellbogen ins Tor.
Einen Video Assistent Referee (VAR) gibt es in dieser Phase des ÖFB-Bewerbs nicht.
Dem Europa-League-Starter fehlten die Ideen der angeschlagenen Otar Kiteishvili und William Böving, zudem ließ Trainer Christian Ilzer mit Jon Gorenc Stankovič und Manprit Sarkaria zwei Vielspieler zunächst auf der Bank. Sarkaria kam früher als geplant in die Partie, weil sich Seedy Jatta erneut verletzte.
Sturm kam mit der Wut im Bauch aus der Kabine, lief aber beinahe in einen frühen K.o. Michael Lang (47./daneben), Cheukoua (48./scheiterte an Kjell Scherpen) und Christian Lichtenberger (57./daneben) ließen drei ausgezeichnete Konterchancen liegen.
So jubelten plötzlich die Schwarz-Weißen über einen Ausgleich, der sich ebenfalls nicht angekündigt hatte. Oberleitner - der Torschütze zum 2:1 - bugsierte eine Flanke von Alexander Prass ins eigene Tor (58.).
Damit hatte die Ilzer-Elf wieder das Heft des Handelns übernommen. Top-Chancen waren allerdings Mangelware. Den Matchball verwertete ausgerechnet Teixeira, der nach einer tiefen Balleroberung nach Sarkaria-Zuspiel per Schlenzer ins lange Eck traf. Es war sein erstes Tor im Sturm-Dress im 29. Einsatz.
"Es hat jeder im Stadion gesehen, dass wir uns richtig gut verkauft haben. Wir wollten begeistern, das war das Ziel", erklärte Gernot Messner. Der GAK-Trainer trauerte vergebenen "Sitzern" zu Beginn der zweiten Hälfte nach.
"Wenn wir da eins machen, wird es schwer für Sturm uns noch zu schlagen. Weil wir heute auch im Konter richtig giftig waren." Ilzer lobte einen leidenschaftlichen Auftritt des Gegners. "Der GAK war absolut Bundesliga tauglich heute. Sehr starker Auftritt, sie haben uns alles abverlangt."
Zusammenfassung
- Mit viel Mühe hat Sturm Graz erneut das prestigeträchtige Grazer Derby im Fußball-Cup gewonnen.
- Der Bundesliga-Spitzenreiter und Titelverteidiger zog mit einem 3:2 (1:2) gegen den Zweitligisten GAK am Donnerstag ins Viertelfinale ein.
- Bryan Teixeira (84.) erzielte in einer hitzigen und turbulenten Partie vor 16.400 Fans den entscheidenden Treffer.