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Wirtschaftsbund Vorarlberg will wieder Magazin herausgeben

Der Wirtschaftsbund Vorarlberg (WB) plant die Herausgabe eines neuen Magazins. Dieses soll ein Mal pro Quartal erscheinen, Gewinne wolle man damit keine erzielen, berichtete ORF Radio Vorarlberg am Dienstag unter Bezugnahme auf WB-Direktor Christoph Thoma. Das Inseratenvolumen werde maximal 15 Prozent des Gesamtumfangs ausmachen, für das Werben von Inseraten wird es keine Provision geben, kündigte Thoma an. Die SPÖ übte scharfe Kritik an dem Vorhaben.

Die Gewinne der in der Vergangenheit produzierten Wirtschaftsbund-Zeitung "Vorarlberger Wirtschaft" hatten im Frühjahr 2022 eine Steuerprüfung nach sich gezogen und bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die von den Medien "Wirtschaftsbundaffäre" genannte Causa führte in weiterer Folge zu den Rücktritten von Wirtschaftsbund-Obmann Hans Peter Metzler und Wirtschaftsbund-Direktor Jürgen Kessler. Gegen Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (beide ÖVP) ermittelte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt. Als Resultat der Steuerprüfung musste der Wirtschaftsbund mehrere 100.000 Euro nachzahlen.

Die "Vorarlberger Wirtschaft" war auf Anordnung von Wallner rasch nach Bekanntwerden der Steuerprüfung eingestellt worden. Nun soll es durch ein Magazin ersetzt werden, "das urban ist" und das Themen kommuniziert, die für den Standort wirtschaftspolitisch relevant sind, sagte Thoma gegenüber dem Rundfunk. Es werde auch eine gewisse Refinanzierung brauchen, "aber in einem Ausmaß, in keinster Weise vergleichbar mit dem, was es früher war", betonte der Wirtschaftsbund-Direktor.

Die Inserate werden künftig über das Büro des Wirtschaftsbunds eingeworben, Provisionen wird es keine mehr geben. Damit alles sauber abläuft, ist laut Thoma bereits ein Redaktionsstatut ausgearbeitet worden. Wann das neue Magazin erstmals erscheinen soll, stand vorerst nicht fest.

Den Versicherungen des Wirtschaftsbunds zum Trotz, das Magazin nicht neuerlich zu einer "Cashcow" machen zu wollen, übte die SPÖ Vorarlberg scharfe Kritik an dem Vorhaben. Eine Neuauflage des Magazins sei skandalös, fand der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Reinhold Einwallner. Die ÖVP zeigte erneut, dass sie nicht aus ihren Fehlern gelernt habe. Eine Mitgliederinformation sei in Ordnung, eine neue Einnahmequelle für die ÖVP zu erschließen, sei nicht akzeptabel, so Einwallner. Er forderte Landesparteichef Wallner auf, "dem Treiben schleunigst Einhalt zu gebieten".

ribbon Zusammenfassung
  • Der Wirtschaftsbund Vorarlberg (WB) plant die Herausgabe eines neuen Magazins.
  • Dieses soll ein Mal pro Quartal erscheinen, Gewinne wolle man damit keine erzielen, berichtete ORF Radio Vorarlberg am Dienstag unter Bezugnahme auf WB-Direktor Christoph Thoma.
  • Das Inseratenvolumen werde maximal 15 Prozent des Gesamtumfangs ausmachen, für das Werben von Inseraten wird es keine Provision geben, kündigte Thoma an.