Minister: Wiederaufbau in Gaza nur bei dauerhaftem Frieden
"Dubai hat den Staat Israel anerkannt, sie konzentrieren sich auf die gemeinsame Wirtschaft (...). Wir würden Dubai gerne in unserer Region sehen, nicht Gaza", ergänzte Barkat, der früher Bürgermeister von Jerusalem war.
Israel strebe einen friedlichen Gazastreifen an. Die Regierung habe noch nicht entschieden, ob sie sich an der Finanzierung des Wiederaufbaus beteiligen wolle. Israel wolle eine erneute Hamas-Herrschaft nicht zulassen, da dies zu einem weiteren grenzüberschreitenden Angriff führen könnte.
Am Sonntag war zwischen Israel und der militanten palästinensischen Gruppe eine Feuerpause in Kraft getreten. Jetzt beraten Experten, wie nach 15 Monaten Krieg, der den Gazastreifen zerstört hat, ein dauerhafter Frieden erreicht werden kann. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor erklärt, den Krieg erst dann zu beenden, wenn die Hamas ausgerottet sei, da es sonst keinen dauerhaften Frieden und keine Sicherheit für Israel geben werde.
Wichtige potenzielle Geldgeber für den Gazastreifen, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und die neue Regierung von US-Präsident Donald Trump, haben betont, dass die Hamas nach dem Krieg nicht an der Macht bleiben kann. Doch seit Beginn der Feuerpause ist die von der Hamas geführte Verwaltung des Gazastreifens wieder aufgetaucht und hat mit der Wiederherstellung grundlegender Dienstleistungen begonnen. Sie betonte, dass sie weiterhin für die öffentlichen Angelegenheiten zuständig sei. Barkat sagte, Israel habe noch nicht entschieden, ob es einen finanziellen Beitrag zum Wiederaufbau leisten wolle. Man sei aber "sicherlich bereit, den Emiraten, den Saudis und anderen zu ermöglichen, etwas wieder aufzubauen, das Israel nicht bedroht".
Trotz der aktuellen Feuerpause im Gazastreifen ist es nach Angaben eines israelischen Militärsprechers mehrfach zu Zwischenfällen mit bewaffneten oder maskierten Palästinensern gekommen. Dabei wurde ein Mann getötet. Laut Militär handelte es sich um einen Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Jihad. In anderen Fällen hätten Soldaten Warnschüsse abgegeben, um maskierte Verdächtige auf Abstand zu halten.
Die Armee sei entschlossen, sich an die Vereinbarungen der Feuerpause zu halten, hieß es weiter. Gleichzeitig würden alle Maßnahmen ergriffen, um Bedrohungen für die Soldaten abzuwenden. Sie appellierte an die Palästinenser, sich nicht den Truppen zu nähern.
Am Mittwoch zogen israelische Truppen gemäß der getroffenen Vereinbarungen mit ihren Fahrzeugen aus Jabalija im nördlichen Gazastreifen ab. Das Militär veröffentlichte Aufnahmen einer Panzerkolonne, die das Gebiet entlang des Grenzzauns verließ.
Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Ausbruch des Kriegs liegt nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde bei mehr als 47.000 gestiegen. Ausgelöst wurde der Krieg am 7. Oktober 2023 durch einen überraschenden Angriff der Hamas auf Israel, bei dem nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Viele dieser Geiseln sind inzwischen tot.
Zusammenfassung
- Ein Wiederaufbau des Gazastreifens ist laut dem israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat nur bei einem dauerhaften Frieden mit Israel möglich. Er zieht einen Vergleich zu Dubai, das Israel anerkannt hat und auf wirtschaftliche Zusammenarbeit setzt.
- Seit Beginn der Feuerpause im Gazastreifen sind weiterhin Zwischenfälle gemeldet worden. Die israelische Armee hält sich an die Feuerpause, hat jedoch Maßnahmen ergriffen, um Bedrohungen abzuwenden.
- Der Krieg im Gazastreifen hat seit seinem Beginn am 7. Oktober 2023 über 47.000 Todesopfer gefordert. Der Konflikt wurde durch einen Angriff der Hamas auf Israel ausgelöst, bei dem 1200 Menschen getötet wurden.