Votzi: "Der Chef sitzt nicht am Ballhausplatz, sondern am Heldenplatz"
"Der Chef sitzt nicht am Ballhausplatz, sondern am Heldenplatz", das wollte der frisch angelobte Bundeskanzler Alexander Schallenberg in seiner Rede andeuten, sagt Journalist Josef Votzi. Mit Schallenbergs Ankündigung, er werde mit ÖVP-Klubobmann Sebastian Kurz eng zusammenarbeiten, wollte der Kanzler eine Botschaft an die Grünen und die "eigenen Reihen" richten, meint Votzi.
Schallenberg: "Werde eng mit Kurz zusammenarbeiten"
Das erste Statement von Bundeskanzler Alexander Schallenberg in voller Länge.
Den Grünen solle damit gezeigt werden, dass es "keine Möglichkeit gibt in die Partei hineinzuspalten. (…) Wer mit Schallenberg redet, redet mit Kurz". Innerhalb der ÖVP gab es zudem bereits "leichte Absetzbewegungen" gegen Sebastian Kurz, weshalb die Botschaft des Kanzlers Solidarität zu seinem Vorgänger signalisieren sollte. Diese Solidarität sei in diesem Fall von großer Relevanz, sagt der Journalist im Newsroom LIVE.
Zweite Chat-Welle sorgte für "Turn around"
Der Rücktritt von Kurz geschah laut Votzi in zwei Phasen. Viele ÖVP-Landeshauptleute sollen am Donnerstag die genauen Chats und Vorwürfe gegen den Ex-Bundeskanzler noch nicht gekannt haben. An diesem Tag trafen die Landeshauptleute Kurz, um über die Geschehnisse zu sprechen. Diese stellten sich zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen hinter Kurz. Der "Turn around" erfolgte am Freitag mit der Veröffentlichung der "zweiten (Chat-)Welle", wie es Votzi ausdrückt. Dass Kurz mit Schmid über das Aufhetzen eines Bundeslandes schrieb, hat dazu geführt, dass die Landeshauptleute Kurz am Montag vor "vollendete Tatsachen" stellen wollten. Mit seinem Rücktritt kam Sebastian Kurz seinen Parteikollegen am Samstag jedoch zu vor, sagt Votzi im Interview.
Zusammenfassung
- "Der Chef sitzt nicht am Ballhausplatz, sondern am Heldenplatz", das wollte der frisch angelobte Bundeskanzler Alexander Schallenberg in seiner Rede andeuten, sagt Journalist Josef Votzi.
- Mit Schallenbergs Ankündigung, er werde mit ÖVP-Klubobmann Sebastian Kurz eng zusammenarbeiten, wollte der Kanzler eine Botschaft an die Grünen und die "eigenen Reihen" richten, meint Votzi.
- Den Grünen solle damit gezeigt werden, dass es "keine Möglichkeit gibt in die Partei hineinzuspalten. (…) Wer mit Schallenberg redet, redet mit Kurz".
- Innerhalb der ÖVP gab es zudem bereits "leichte Absetzbewegungen" gegen Sebastian Kurz, weshalb die Botschaft des Kanzlers Solidarität zu seinem Vorgänger signalisieren sollte.
- Der Rücktritt von Kurz geschah laut Votzi in zwei Phasen. Viele ÖVP-Landeshauptleute sollen am Donnerstag die genauen Chats und Vorwürfe gegen den Ex-Bundeskanzler noch nicht gekannt haben.
- Diese stellten sich zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen hinter Kurz. Der "Turn around" erfolgte am Freitag mit der Veröffentlichung der "zweiten (Chat-)Welle", wie es Votzi ausdrückt.