US-Sondergesandter Witkoff traf Putin bei Russland-Visite
Witkoff habe eine Nachricht Trumps mitgebracht, die sich Putin anhöre, hatte Peskow gesagt. Die Gespräche zu den verschiedenen Aspekten einer Lösung des Konflikts um die Ukraine gingen weiter. Es gehe um schwierige Fragen. Das Treffen sei eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Elemente der Position und die Beunruhigung Russlands darzulegen und sie über Witkoff Trump zu übermitteln, sagte Peskow.
US-Präsident Donald Trump setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: "Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg."
Sollte bis Ende des Monats keine Feuerpause erreicht sein, könnte Trump zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängen, berichtete "Axios" mit Verweis auf eine anonyme Quelle.
USA unter Trump mit 180-Grad-Wende in Russland-Politik
Witkoff hat sich seit dem Wiedereinzug von US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus im Jänner bereits zwei Mal mit Putin in Russland getroffen, unter anderem, um mit ihm über einen US-Vorschlag für eine Waffenruhe in der Ukraine zu sprechen. Nach diesen Treffen bezeichnete er den Kremlchef als "großartigen Anführer" und "keinen schlechten Menschen". Der jetzige Besuch erfolgte vor einer Reise Witkoffs in den Oman, wo er am Samstag als Anführer einer US-Delegation mit dem Iran über dessen Atomprogramm sprechen will.
Unter Trump haben die USA eine dramatische Wendung in ihrer Russland-Politik vollzogen. Der US-Präsident drängt auf ein Ende des seit mehr als drei Jahre andauernden Ukraine-Konflikts. Dazu kam es im vergangenen Monat in Saudi-Arabien sowohl zu Gesprächen zwischen US-Vertretern und der Ukraine als auch mit Russland. Angesichts mangelnder Fortschritte hatte sich Trump zuletzt jedoch sowohl über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Kreml-Chef Putin verärgert gezeigt. Putin hatte einem Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine eine Absage erteilt.
Auslandsgeheimdienst-Chef stellt weitere Gefangenenaustausche in Aussicht
Kleine Fortschritte in den US-russischen Beziehungen wurden jedoch in anderen Bereichen erzielt: Am Donnerstag war es zwischen beiden Ländern zu einem Gefangenenaustausch gekommen, bei dem die in Russland inhaftierte US-russische Ballerina Xenia Karelina im Gegenzug zu dem Deutsch-Russen Arthur Petrow freigekommen war. Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, Sergej Naryschkin, stellte am Freitag weitere Gefangenenaustausche in Aussicht und sagte vor Journalisten, dass der Dialog mit der neuen US-Regierung "mit Sicherheit" auch in diese Richtung fortgesetzt werde. Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärte, der Austausch von Gefangenen habe dazu beigetragen, "das dringend benötigte Vertrauen" zwischen beiden Seiten wieder aufzubauen.
Zudem trafen sich Delegationen aus Russland und den USA am Donnerstag in der türkischen Stadt Istanbul, um über eine Wiederherstellung ihrer Botschaften zu sprechen. Diese hatten im Zuge der abgekühlten Beziehungen beider Länder ihr Personal drastisch reduziert.
Zusammenfassung
- Der US-Sondergesandte Steve Witkoff traf sich in St. Petersburg über vier Stunden mit Wladimir Putin, um über den Ukraine-Konflikt zu sprechen. Trotz intensiver Gespräche wurden keine konkreten Ergebnisse bekannt gegeben.
- US-Präsident Donald Trump übt Druck auf Russland aus und droht mit zusätzlichen Sanktionen, falls bis Ende des Monats keine Feuerpause im Ukraine-Konflikt erreicht wird. Trump betont die Dringlichkeit, da Tausende Menschenleben auf dem Spiel stehen.
- Fortschritte in den US-russischen Beziehungen zeigen sich durch einen Gefangenenaustausch und Gespräche über die Wiederherstellung der Botschaften. Der Austausch von Xenia Karelina und Arthur Petrow wird als Vertrauensaufbau gewertet.