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Deutsche und Briten mit weiterer Militärhilfe für Kiew

10. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Deutschland, Großbritannien und rund 40 weitere Staaten haben der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland langfristige Unterstützung zugesagt. "Wir haben heute erhebliche Fortschritte gemacht", sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius zum Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag in Brüssel. Der britische Verteidigungsminister John Healey bestätigte, die Gruppe habe sich auf weitere Hilfen im Wert von insgesamt 21 Milliarden Euro verständigt.

Großbritannien kündigte Hilfsgelder in Höhe von knapp fünf Milliarden Euro für dieses Jahr an und sagte 400 Millionen Euro am Freitag zu. Bestandteil der von Norwegen mitfinanzierten Hilfe sind Mittel für Radarsysteme, Panzerabwehrminen und "Hunderttausende Drohnen". Pistorius sagte, Deutschland werde vier Iris-T-Systeme mit 300 Lenkflugkörpern liefern. Dazu kämen 25 Schützenpanzer Marder, 15 Leopard1A5-Kampfpanzer, 300 Aufklärungsdrohnen und 100.000 Schuss Artilleriemunition. Laut der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas haben allein die europäischen Länder heuer 23 Milliarden Euro zugesagt.

Die Ukraine-Kontaktgruppe besteht aus rund 40 Staaten weltweit, die das Land unterstützen. Erstmals tagt sie unter Vorsitz von Deutschland und Großbritannien. Die USA haben ihre Führungsrolle in der Gruppe seit dem Präsidentenwechsel von Joe Biden zu Donald Trump aufgegeben. Verteidigungsminister Pete Hegseth ließ sich aber zuschalten. Persönlich war auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow anwesend und informierte über die Lage. Er sagte, es gebe weiterhin Unterstützung der USA.

Unter Führung Deutschlands wurde zudem eine neue Unterstützergruppe mit Schwerpunkt der elektronischen Kriegsführung gebildet. Dabei soll es um Hilfen etwa rund um Aufklärung sowie den Einsatz und Abschuss von Drohnen gehen. Der britische Verteidigungsminister Healey verwies darauf, dass auf dem Schlachtfeld inzwischen rund drei Viertel der Verluste an Menschenleben durch Drohnen verursacht würden.

Bericht über Entsendung britischer Truppen

Großbritannien erwägt außerdem einem Medienbericht zufolge die Entsendung von Truppen in die Ukraine für fünf Jahre. Wie der "Telegraph" am Freitag unter Berufung auf Insider schrieb, ist dies eine von mehreren Optionen, die auf dem Tisch liegen. Eine Truppe unter europäischer Führung könne Russland davon abhalten, seine Vereinbarungen zu verletzen, und den Ukrainern eine dringend benötigte Atempause verschaffen.

Zusammenfassung
  • Deutschland und Großbritannien haben zusammen mit 40 weiteren Staaten der Ukraine langfristige Unterstützung zugesagt. Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel wurde eine Hilfe im Wert von insgesamt 21 Milliarden Euro vereinbart.
  • Großbritannien stellt Hilfsgelder in Höhe von knapp 5 Milliarden Euro bereit, darunter 400 Millionen Euro sofort. Deutschland liefert vier Iris-T-Systeme, 25 Schützenpanzer Marder, 15 Leopard1A5-Kampfpanzer und 300 Aufklärungsdrohnen.
  • Eine neue Unterstützergruppe unter deutscher Führung fokussiert sich auf elektronische Kriegsführung. Großbritannien erwägt die Entsendung von Truppen in die Ukraine, um Russland von Vertragsverletzungen abzuhalten.