Seifert: Mehrfrontenkrieg wäre "Albtraum" für Israel
In Israel herrscht weiterhin Ausnahmezustand nach den massiven Angriffen der islamistischen Hamas. Die Furcht vor einem Flächenbrand wuchs Sonntagvormittag, als die Islamisten-Miliz Hisbollah Israel aus dem Libanon attackierte.
Die Hisbollah sei, wie auch die Hamas, "sehr stark mit dem Iran" verbunden, erklärt Journalist Thomas Seifert im PULS 24 Gespräch. Im Gegensatz zur Hamas habe sie aber "viel größere militärische Fähigkeiten". Die Miliz habe bereits im Syrien-Krieg auf der Seite des Assad-Regimes gekämpft und dabei Erfahrungen mit "massiven Kampfattacken" gemacht.
Die Gefahr eines "Mehrfrontenkrieges" bestünde durchaus, das wäre für Israel "der Albtraum", so Seifert.
Hamas nutzte offenbar innenpolitische Instabilität aus
Was bei dem Hamas-Angriff besonders hervorsteche, sei nicht nur, dass es die "größte Operation" der Terrorgruppe sei, "die es jemals gab", sondern auch, dass sie Israel komplett unvorbereitet getroffen habe. Die Hamas dürfte die israelische "Verfassungskrise", in der das Land u.a. seit der umstrittenen Justizreform der Regierung stecke, ausgenutzt haben, vermutet Seifert.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde versuchen, die missglückte Abwehr des Terror-Anschlags "dem Mossad, dem Geheimdienst, in die Schuhe zu schieben", so der Journalist. Dabei würde der israelische Geheimdienst bereits seit Monaten davor warnen, dass die innenpolitischen Zerwürfnisse zur "Schwächung der Apparate" beitragen würden.
Netanjahu bietet "Israelis überhaupt keine Sicherheit"
In erster Linie demonstriere das Land nun aber Einheit. Kurzfristig könnte das Netanjahu nützen, da Israel so an einem Strang ziehen würde. Doch, "wenn sich der Staub einmal" gelegt hat, nimmt Seifert an, dass es "harte Fragen geben wird".
Längerfristig würde Netanjahu "den Israelis überhaupt keine Sicherheit" bieten, so Seifert.
Zusammenfassung
- Nach dem Überraschungsangriff der islamistischen Hamas am Samstag, attackierte auch die libanesische Hisbollah-Miliz Sonntagvormittag Israel.
- Die Hisbollah sei, wie auch die Hamas, "sehr stark mit dem Iran" verbunden, erklärt Journalist Thomas Seifert im PULS 24 Gespräch.
- Im Gegensatz zur Hamas habe sie aber "viel größere militärische Fähigkeiten".
- Was bei dem Hamas-Angriff besonders hervorsteche, sei nicht nur, dass es die "größte Operation" der Terrorgruppe sei, "die es jemals gab", sondern auch, dass sie Israel komplett unvorbereitet getroffen habe.