Plagiatsvorwürfe: Universität Bonn trennt sich von Ulrike Guérot
Guérot schrieb, dass ihr die Universität Bonn wegen eines Plagiats "in einem nicht-wissenschaftl. Buch von 2016 zum 31.3. gekündigt" hat. Sie stehe deswegen für Anfragen derzeit nicht zur Verfügung, will aber gegen die Kündigung juristisch vorgehen. Zudem schrieb Guérot, dass sie damit die erste Person in Deutschland sei, die wegen Plagiatsvorwürfen gekündigt wurde: "Es wird spannend".
https://twitter.com/ulrikeguerot/status/1628968711335075840
Laut der "Neuen Zürcher Zeitung" geht es um das Buch "Warum Europa eine Republik werden soll". 2022 wurde der Prossorin vorgeworfen, Autoren an mehreren Stellen zwar genannt, aber nicht jede Übernahme korrekt mit An- und Abführungszeichen angeführt zu haben. Im Sommer des gleichen Jahres entschuldigte sich Guérot für die ihr angelasteten Urheberrechtsverstöße. Die Politologin erklärte, dass es sich um Flüchtigkeitsfehler handle, die aufgrund von Zeitdruck entstanden seien.
Die Professorin für Europapolitik beklagte zugleich, Opfer einer "Rufmordkampagne" geworden zu sein. In drei Gastbeiträgen, veröffentlicht in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und der "Zeit", gab der Trierer Germanist Markus Linden bekannt, dass für ihn der Tatbestand einer "großflächigen Abschreiberei" erfüllt sei. An Folge der Vorwürfe musste Guérot die Jury des Sachbuchpreises des Norddeutschen Rundfunks verlassen.
Guérot eckte an
In der Vergangenheit fiel die Politikwissenschaftlerin vermehrt wegen ihrer Aussagen zum Ukraine-Krieg auf und sprach sich gegen die Waffenlieferungen Deutschlands aus. Sie wurde für ihre Behauptung kritisiert, dass die Ukraine "ein Vehikel US-amerikanischer Dominanzbestrebungen" sei und dass die Ukraine den Krieg gegen Russland als Stellvertretung für den Westen begonnen habe. Außerdem äußerte sie während der Corona-Pandemie scharfe Kritik gegen die Maßnahmen.
Zusammenfassung
- Die Universität Bonn hat sich von seiner Professorin für Europapolitik, der Politologin Ulrike Guérot getrennt.
- Wie die Publizistin auf Twitter angab, wird ihr Plagiat vorgeworfen. Guérot will dagegen rechtlich vorgehen.